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Die meisten protestantischen Kirchen gründen ihre Dreieinigkeit entweder unbewusst oder ganz bewusst auf den Lehren der Katholischen Kirche. Ein katholischer Priester drückt sein Erstaunen über die Protestanten aus, die die unbiblische Trinitätslehre von den Katholiken übernommen haben und sie zu rechtfertigen versuchen:

„Unsere Gegner äußern manchmal, dass keine Glaubenslehre dogmatisch gehalten werden sollte, welche in der Heiligen Schrift nicht deutlich gelehrt wird … Die protestantischen Kirchen haben aber dennoch selbst solche Lehren angenommen, wie die Trinität, für die es keine genaue Autorität in den Evangelien gibt.“1

TaizéDas unbiblische Trinitätsdogma wurde im 4. Jahrhundert Staatsgesetz und ist von der Katholischen Kirche für alle Christen verpflichtend und zum heilsnotwendigen Glaubensdogma festgelegt worden. Für alle Protestanten, die an die Trinität glauben, ist nicht nur das Apostolische Glaubensbekenntnis (Apostolikum) und das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis bindend, sondern ebenfalls das Athanasianische Glaubensbekenntnis. Für alle Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen oder auf lokaler Ebene, der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen, ist die Annahme dieses Bekenntnisses Voraussetzung. Auf der Webseite der „Selbständig Evangelisch-Reformierten Kirche“ wird dieses katholische Bekenntnis, an das diese Kirche glaubt, vollständig widergegeben:

Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten. Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verloren gehen.
Dies aber ist der
katholische Glaube: Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermischung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit.
Denn eine andere ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes; eine andere die des Heiligen Geistes. Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit, die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät. Wie der Vater ist, so ist der Sohn und so der Heilige Geist: Ungeschaffen der Vater, ungeschaffen der Sohn, ungeschaffen der Heilige Geist. Unermesslich der Vater, unermesslich der Sohn, unermesslich der Heilige Geist. Ewig der Vater, ewig der Sohn, ewig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Ewige, sondern ein Ewiger, wie es auch nicht drei Ungeschaffene oder drei Unermessliche sind, sondern ein Ungeschaffener und ein Unermesslicher. Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Allmächtige, sondern ein Allmächtiger. So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter, sondern ein Gott. So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist Herr. Und doch sind es nicht drei Herren, sondern ein Herr. Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen. Der Vater ist von niemandem gemacht noch geschaffen noch gezeugt. Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht noch geschaffen, aber gezeugt. Der Heilige Geist ist vom Vater und vom Sohn, nicht gemacht noch geschaffen noch gezeugt, sondern hervorgehend. Es ist also ein Vater, nicht drei Väter, ein Sohn, nicht drei Söhne, ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister. Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig, so dass in allem, wie bereits oben gesagt worden ist, die Dreifaltigkeit in der Einheit und die Einheit in der Dreifaltigkeit zu verehren ist.
Wer also selig werden will, soll diese Auffassung von der Dreifaltigkeit haben.
Aber zum ewigen Heil ist es ferner nötig, auch an die Fleischwerdung unseres Herrn Jesus Christus aufrichtig zu glauben. Der richtige Glaube ist nun dieser: Wir glauben und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, zugleich Gott und Mensch ist. Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters, vor den Zeiten gezeugt, und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter, in der Zeit geboren. Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und menschlichem Fleisch. Dem Vater gleich der Gottheit nach, geringer als der Vater der Menschheit nach. Doch obwohl er Gott und Mensch ist, sind es nicht zwei, sondern ein Christus. Einer aber nicht dadurch, dass die Gottheit in Fleisch verwandelt worden wäre, sondern dadurch dass Gott die Menschheit angenommen hat. Er ist ganz und gar einer nicht durch eine Vermischung der Wesenheit, sondern durch die Einheit der Person. Denn wie vernünftige Seele und Fleisch einen Menschen ergeben, so ergeben Gott und Mensch einen Christus, der gelitten hat um unseres Heils willen, herabgestiegen ist zur Unterwelt, auferstanden ist von den Toten, aufgestiegen ist zum Himmel, sich gesetzt hat zur Rechten des Vaters, von wo er kommen wird, um Lebende und Tote zu richten. Bei seiner Ankunft werden alle Menschen mit ihren Leibern auferstehen und über ihre Taten Rechenschaft ablegen. Und die Gutes getan haben, werden ins ewige Leben eingehen, die Böses getan haben, in das ewige Feuer.
Dies ist der katholische Glaube. Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“2

Heute muss sich die Katholische Kirche gar nicht mehr groß anstrengen, ihre Töchter-Kirchen wieder in den Schoss der „heiligen“ katholischen Mutterkirche zu bekommen. Die Werbung für sie machen die bereits zurückgekehrten Töchter-Kirchen. Viele evangelische Kirchen schreiben anstelle „katholischer Glaube“ lieber „allgemeiner Glaube“, weil katholikos ‚allgemein‘, ‚weltumspannend‘ oder ‚universal‘ bedeutet. Die Katholische Kirche erhebt auch tatsächlich einen Absolutheitsanspruch, weshalb einige protestantische Kirchen und Gemeinden dieses Bekenntnis mit Skepsis betrachten. Offiziell jedoch gehört dieses Bekenntnis zum evangelischen Glauben dazu:

„Die drei so genannten ökumenischen Symbole Glaubensbekenntnisse, die als Bestandteil der lutherischen Bekenntnisschriften gelten, sind das Apostolischen Glaubensbekenntnis (Apostolicum), das Nicäno-Konstantinopolitanum (bezeichnet als Nicaenum) und das Athanasianische Glaubenbekenntnis (Athanasianum).“3

Auf der Webseite Evangelischer Kirchenkreis Siegen ist zu lesen:

„Das Athanasianum ist ein in der Öffentlichkeit eher unbekanntes Bekenntnis, dennoch gehört es neben dem Apostolischen und Nicänischen Glaubensbekenntnis zu den drei großen altkirchlichen Symbolen (Glaubensbekenntnissen) mit konfessionsübergreifender, ökumenischer Bedeutung. In der Kirchenordnung unserer Landeskirche hat es daher neben den beiden anderen Bekenntnissen seinen festen Platz.4

Dieses Bekenntnis findet sich in den Kirchenordnungen/Bekenntnissen zahlreicher evangelikaler und lutherischer Kirchen. Man fragt sich: warum? Denn nicht nur protestantische Theologen, sondern auch katholische Gelehrte weisen immer wieder darauf hin, dass die Lehre von einer Dreieinigkeit nicht in der Bibel zu finden ist. Die New Catholic Encyclopedia schreibt:

„Exegeten und Bibeltheologen, darunter auch immer mehr Katholiken, erkennen an, dass man von einer Trinitätslehre im Neuen Testament nicht ohne wesentliche Einschränkungen sprechen sollte.“5

“Die Formulierung, ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden. Aber erst diese Formulierung kann eigentlich Anspruch auf die Bezeichnung Dreieinigkeitsdogma erheben. Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“ 6

In der New Encyclopedia Britannica ist zu lesen:

„Weder das Wort Trinität noch die Lehre als solche ist im Neuen Testament zu finden.“7


Das Symbol der TrinitätIm
Kleinen Evangelischen Erwachsenenkatechismus von 2007 heißt es auf S. 18 zur Trinität:

„Das Neue Testament enthält keine ausgeführte Trinitätslehre. Diese ist vielmehr das Resultat eines langen Reflexionsprozesses, in dem sich die Christen der ersten Jahrhunderte darüber klar zu werden versuchten, was ihr Bekenntnis zu Jesus Christus eigentlich für ihren Glauben an Gott bedeutete. Natürlich verwendeten sie dazu die philosophischen Begriffe und Weltanschauungen ihrer Zeit.


Und selbst die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trägt diesem Umstand auf ihrer Webseite im „Glaubens-ABC“ unter „Trinität“ Rechnung, dass diese Lehre wenig mit dem Neuen Testament zu tun hat und dass sie auch kaum zu verstehen ist:

„Dreieinigkeit (lat.: Trinität) bezeichnet die Offenbarung Gottes und den Glauben an einen Gott in drei Gestalten als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Kaum ein Thema des christlichen Glaubens ist jedoch so rätselhaft (geworden), wie das Bekenntnis der Christen zum dreieinigen Gott. Die beiden im Gottesdienst gesprochenen Glaubensbekenntnisse - das "Nicänum" und das "Apostolikum" - sind trinitarisch ausgerichtet: Sie entfalten den Glauben an den einen Gott, der die Welt durch Schöpfung ins Leben gerufen hat, sich in Jesus Christus geschichtlich offenbart hat und sich vergegenwärtigt durch den Heiligen Geist. Sich zu Gott Vater, zu seinem Sohn und zum Heiligen Geist zu bekennen - was heißt das aber konkret? Zu Gott kann man beten, aber zu Jesus oder zum Heiligen Geist? Wie kann Jesus Gott und zugleich Sohn Gottes sein? Und was hat es mit dem Heiligen Geist auf sich? Drei gleich eins, eins gleich drei - eine Rechnung, die paradoxer nicht sein könnte. In der Bibel findet sich keine Trinitätslehre, sondern es gibt nur triadische, dreigliedrige Formeln, die von Vater, Sohn und Geist sprechen, neben-, hinter-, aber auch ineinander (Matthäus 28,18; 1. Korinther 12,4ff.;2. Korinther 13,13). Die Lehre von der Trinität ist erst später entwickelt worden, weil um ca. 200 die Meinung aufkam, Jesus sei von Gott adoptiert worden und demzufolge nur ein Mensch. Der Adoptianismus besagt, dass Gott Jesus durch die Taufe als Sohn adoptiert hat [was natürlich falsch und unbiblisch ist].“8

Und trotzdem feiern Katholiken und Protestanten am selben Tag das Dreifaltigkeitsfest (Trinitatis) zu „Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit“:

„Trinitatis (auch Goldener Sonntag oder Frommtag) ist das Dreifaltigkeitsfest am ersten Sonntag nach Pfingsten. An diesem Sonntag begehen die evangelische und katholische Christenheit den Tag der Heiligen Dreifaltigkeit (Dreifaltigkeitssonntag, Trinitatis). Trinitatisfest gibt es erst seit dem 10. Jahrhundert, wobei es noch über eine längere Zeit Differenzen gab, ob es überhaupt gefeiert werden solle. Das Fest wurde 1334 durch Papst Johannes XXII. in den Römischen Kalender eingeführt und ist der Verehrung der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet. Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität bezeichnet in der christlichen Theologie die Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott „Vater“, Gott „Sohn“ (Jesus Christus) und Gott „heiliger Geist“. Die Dreieinigkeitslehre wird heute von fast allen christlichen Glaubensgemeinschaften vertreten.“ 9

Die Trinitätslehre ist eine katholische Tradition. Sie gründet sich nicht auf die Bibel. Protestanten sind stolz auf ihr „Sola Scriptura“, alleine die Schrift. Erlaubt dieses Sola Scriptura ein Dogma wie die „heilige Trinität“, von der Katholiken selbst zugeben, dass sie die Apostel nicht gelehrt haben? Oder kann jeder Protestant dieses Trinitätsdogma anhand der Bibel durch eigenes Studium nachvollziehen und erkennen?

Martin LutherOder nimmt man an, dass diese Lehre richtig sein muss, weil sie Martin Luther nicht aufgab? Es ist zu bedenken, dass Luther als einer der ersten Reformatoren gegen die „einzig wahre katholische Kirche“ ankämpfte. Es herrschte noch tiefstes Mittelalter, als er unbiblische und unmenschliche Lehren des Papsttums anprangerte. Muss ein Mensch alle Wahrheit auf einmal erkennen, um als von Gottes Geist geführt anerkannt zu werden? Ein Martin Luther hatte noch viele Irrtümer, die noch von der Papstmacht herrührten. Das, was er aber als falsch erkannte, dagegen protestierte er heftig. Warum hat schon die nächste und übernächste Generation der Protestanten aufgehört zu protestieren?

„Bei Reformatoren (bes. bei Martin Luther, des sich selbst einen ‚Ockhamisten‘ bezeichnete) wurde die Trinität nicht mehr in ihrer Seins- und Wirklichkeitsbedeutung analysiert, sondern nur noch als liturgische Formel beibehalten und im bloßen Glaubensgehorsam – wie ein Erbstück, mit dem man nichts mehr anzufangen weiß – überliefert. Das dabei aufgestaute Unbehagen entlud sich im sog. Sozianismus, einer extremen, rationalistisch argumentierenden reformatorischen Gruppierung, die sich, in der Mitte des 16. Jhts. in Oberitalien entstanden, die Kritik des ‚unvernünftigen‘ Trinitätsdogmas zum Ziel gesetzt hat.“10

Doch selbst Martin Luther war zumindest der Ausdruck der Trinität bereits sehr suspekt. In einer Predigt zu Matthäus 3,16f vom 16. Juni 1538 sagte er:

„Dreifaltigkeit ist ein recht schlechtes Deutsch. In der Gottheit ist höchste Einigkeit. Etliche nennen es Dreiheit, das klingt allzu spöttisch. Augustinus klagt auch, dass er kein geeignetes Wort habe […] Ich kann ihm keinen Namen geben.“11

Nicht nur die Lehre der Dreieinigkeit, sondern auch seine symbolische Darstellung als Dreieck oder Triquetra kommt aus dem Heidentum. Die Katholische Kirche hat besonders in den ersten Jahrhunderten viele religiöse Anschauungen von den Heiden übernommen, und heute kehren die Protestanten reihenweise zur Mutterkirche zurück. Heute, in unserer aufgeklärten Zeit, in der im Gegensatz zu Luthers Zeit, viel mehr globales Wissen und Informationsquellen in Hülle und Fülle vorhanden sind, protestieren Protestanten nicht mehr – sie sind Eingeschlafen und scheinen auch nicht mehr aufzuwachen.


„Seine Wächter sind blind; sie wissen alle nichts; stumme Hunde sind sie, die nicht bellen können; sie liegen träumend da, schlafen gern.“ (Jesaja 56,10)

 

 Weitere Fragen und Antworten zur Trinität/Antitrinität

 




1 aus der Katholischen Zeitschrift „Life Magazine“ vom 30. Oktober 1950 Up

2 www.serk-heidelberg.de/unser-glaube/das-athanasianische-glaubensbekenntnis/ Up

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnisschriften_der_evangelisch-lutherischen_Kirche Up

4 www.kirchenkreis-siegen.de/index.php?uname=Athanasianisches%20Glaubensbekenntnis&katid=12&uid=429 Up

5 New Catholic Encyclopedia, Artikel ‘Trinity, 1967, Bd. 14, S. 295 Up

6 New Catholic Encyclopedia, 1967, Bd. 14, S. 299 Up

7 New Encyclopedia Britannica, 1976, Bd. 10, S. 126 Up

8 http://www.ekd.de/glauben/abc/dreieinigkeit.html Up

9 www.theology.de/kirche/kirchenjahr/trinitatisdreifaltigkeit.php Up

10 Heinrich Beck, Dialogik - Analogie – Trinität, Ausgewählte Beiträge und Aufsätze zu seinem 80. Geburtstag, 2009, S. 60 Up

11 Wa 46,436,8-12; in Oswald Bayer, Martin Luthers Theologie, S. 130 Up