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Die Bibel gibt uns durch die alttestamentlichen Propheten und durch die Evangelien sehr genaue Anhaltspunkte, die sogar auf die Stunde genau aufzeigen, wann unser Erlöser am Kreuz 1 gestorben ist. Werden diese Hinweise mit den historischen und den modernen astronomischen Daten abgeglichen, können wir genau feststellen, in welchem Jahr, in welchem Monat und an welchem Tag unser Erlöser uns von der Macht des ewigen Todes freikaufte.

Für unsere persönliche Erlösung ist es sicherlich nicht erforderlich, unbedingt das exakte Datum zu wissen. Es ist aber von Bedeutung, wenn es um die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift geht. Zudem hat der Allmächtige JaHuWaH den Propheten gewisse Zeitweissagungen durch Seine Propheten für uns Menschen niederschreiben lassen. Das Kreuzigungsdatum ist dabei ein „Dreh- und Angelpunkt“.

 

INHALT

 

 

Verschiedene Datierungen


Es kursieren unterschiedliche Daten des Kreuzigungsjahres unter den verschiedenen Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Die einen wollen damit beweisen, dass der Messias am „Karfreitag“ starb und am „Ostersonntag“ auferstand, während andere aufgrund der astronomischen Daten aufzeigen, dass unser Erlöser nicht am „Freitag“ starb, sondern am „Dienstag“, „Mittwoch“ oder „Donnerstag“. Alle haben sie interessante Argumente, die jeweils für sich genommen richtig sind aber, immer einen oder mehrere wichtige Aspekte außeracht lassen.

Julanisch-Gregorianischer KalenderDie einen setzen ein bestimmtes Jahr als gegeben voraus (meist das Jahr 31. u.Z.), beachten auch die astronomischen Daten und missachten dabei völlig die alttestamentlichen Vorschatten (Typus), die auf den Messias weisen und die sehr genau den Wochentag für Passah (Tod) und der Erstlingsgarbe (Auferstehung) vorgeben. Zudem wird die so deutliche Angabe in den Evangelien ein wenig passend gemacht, weil man unbedingt die Aussage in Matthäus 12,40 über die „drei Tage und drei Nächte“ auf exakt 72 Stunden festlegen möchte (siehe hierzu: „Drei Tage und drei Nächte – Matthäus 12,40“). Auf diese Weise kommt z.B. die „Mittwoch-Kreuzigung“ und „Samstag-Auferstehung“ zustande.

Andere wiederum versuchen den „Freitag“ als Sterbetag und „Sonntag“ als Auferstehungstag in dem Jahr zu finden, in dem der 14. Tag des ersten Monats nach dem jüdischen Mond-Sonnenkalender tatsächlich auf den Gregorianischen Kalendertag „Freitag“ und der biblische 1. Tag der Woche (16. Abib/Nisan) auf den „Sonntag“ fällt. Das wäre nach astronomischen Daten ausschließlich das Jahr 30 oder 33 u.Z. Dabei werden jedoch die prophetischen Zeitvorhersagen des Messias und geschichtliche Daten missachtet oder falsch angewendet.

Warum jedoch alle diese Theorien und Berechnungen fehlerhaft sind, liegt daran, dass es zu jener Zeit im jüdischen Kalender den römisch/ägyptischen Wochenzyklus nicht gab und auch keine Wochennamen wie „Freitag“, „Samstag“ oder „Sonntag“. Diese Wochennamen sind keinesfalls identisch mit dem 6. Tag (Rüsttag), 7. Tag (Sabbat) und 1. Tag der biblischen Woche. Damals gab es auch noch nicht den modernen jüdischen Kalender, der erst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts durch den damaligen Sanhedrin Hillel II. festgesetzt wurde.2

Dieser, noch heute gültige jüdische Kalender wurde drei Jahrhunderte nach der Zerstörung Jerusalems geschaffen, um die jüdische Identität aufrechtzuerhalten. Der Kalender ging jedoch viele Kompromisse mit den Vorgaben des römischen Kaisers ein, und so ist darin nicht nur der römische Wochenzyklus enthalten, sondern auch der heidnische Jahresbeginn, der nicht mehr mit dem ersten Neumond NACH der Frühlingstagundnachtgleiche festgesetzt wird, sondern mit dem Neumond der am nächsten zur Frühling-Tagundnachtgleiche ist. Das Jahr kann damit auch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen. Zudem hat dieser moderne Kalender eine Reihe von „Aufschieberegeln“3, die verhindern sollen, dass bestimmte Feiertage aufgrund der Mondphasen in Verbindung mit dem julianisch-gregorianischen Wochenrhythmus aufeinander treffen. So wird auch der Jahresbeginn sehr oft verschoben, obwohl es astronomisch ein anderes Datum für den Jahresbeginn ergeben würde. Man weiß heute, dass solche Regeln zur Zeit des Messias nicht angewendet wurden.4

Solche Aufschieberegeln werden natürlich notwendig, wenn man die Sabbattage nach dem Gregorianischen Kalender festsetzt, die anderen Festtage aber nach dem Biblischen Kalender. Bestimmt man aber alle Festtage JaHuWaHs (1. Mose 1,14; Psalm; 3. Mose 23) ausschließlich nach dem Biblischen Kalender, sind weder Aufschieberegeln notwendig, noch muss der Mensch Schaltmonate einfügen (nimmt man strikt die erste Neumondkonjunktion NACH der Frühling-Tagundnachtgleiche für den Jahresbeginn, haben die Jahre ganz automatisch mal 12 und alle drei bis vier Jahre 13 Monate). Es ist historisch erwiesen, dass diese Aufschieberegeln erst in der Zeit ab ca. 300 u.Z. festgesetzt wurden.5

Aufgrund vieler historischer Quellen, Funde und neueren Erkenntnissen können wir heute nicht einfach annehmen, der moderne jüdische Kalender sei in Übereinstimmung mit dem Kalender der Juden zur Zeit Jahuschuahs. Wir wissen heute, dass es nicht so ist. Der Astronom B.E. Schaefer macht auf gewisse Faktoren aufmerksam, die viele moderne Forscher (wie Maunder 1911, Fotheringham 1924, Ogg 1962, Maclean & Grant 1963, Finegan 1964, Doggett 1976, Humphrey & Waddington 1983), bei ihren Berechnungen als gegeben voraussetzen, ohne sie zu überprüfen. Ein solches Vorgehen, könne jedoch zu folgenden Schwierigkeiten führen:

„Es gibt eine Anzahl von Ungewissheiten bezüglich der antiken jüdischen Kalenderpraktiken: Wir nehmen an, dass der jüdische Sabbat zur Christi Zeit auf einen Samstag fiel und dass es einen ununterbrochenen Zyklus von Wochennamen bis in unsere Zeit gibt.“6

Mondphasen Es ist tatsächlich nur eine Annahme. Kaum jemand hat dies gründlich überprüft. In den weiteren Ausführungen Schäfers geht auch hervor, wie schwierig es ist, sich an der sichtbaren Neumondsichel zu orientieren, und wie viele kompliziert zu bestimmende Faktoren und Variablen mit einbezogen werden müssen. Die biblischen Hinweise zur Kalenderbestimmung sind jedoch eindeutig und die Neumondbestimmung nach der Konjunktion, im Gegensatz zur sichtbaren Neumondsichel, so eindeutig und einfach. Aufgrund der biblischen Angaben kann man davon ausgehen, dass die damaligen Juden und der Messias sich nicht an der Neumondsichel orientierten, sondern grundsätzlich den Tag nach der Konjunktion für den 1. Tag des neuen Monats wählten (siehe hierzu: „Konjunktion oder sichtbare Neumondsichel - Wann beginnt der biblische Monat?

Weitere Kriterien, die unbedingt bei der Bestimmung des Kreuzigungsdatums mit einbezogen werden müssen sind:

  • Daniels Prophezeiung der 70 Jahrwochen in Daniel 9,25
  • Der Zeitpunkte des alttestamentlichen Passah/Fest der ungesäuerten Brote u. Erstlingsgarbe als Vorschatten auf die Kreuzigung und Auferstehung
  • Die Angaben im Neuen Testament zur Auferstehung und Kreuzigung
  • Die Position des Mondes zum Zeitpunkt der Kreuzigung (Passah-Vollmond)
  • Die astronomischen Daten, die uns heute die Sternwarten mit ihren hochentwickelten Geräten liefern
  • Historische Belege


 

Die Jahre 30, 32,33 und 34 u.Z.

 

Sowohl die Befürworter des Kreuzigungsjahres 33 u.Z. (besonders die Katholische Kirche), als auch die des Jahres 30 u.Z. haben das korrekte Datum bezüglich astronomischer Daten, wenn man annimmt, der heutige Freitag, sei identisch mit dem damaligen 6. Tag der Woche. Wenn man nicht beachtet, dass die Bibel und die Juden um die Jahrtausendwende KEINEN römischen oder heidnischen Kalender benutzten, wäre das Jahr 30 oder das Jahr 33 u.Z. tatsächlich das richtige Jahr. Denn der „Freitag“ und „Sonntag“ fällt in diesem Jahr auf die Passahwoche des jüdischen Kalenders. Das heißt, diese Tage fallen nur zufällig mit den biblischen Daten zusammen, die Tage selbst sind jedoch nicht nach dem Mond-Sonnenkalender bestimmt, sondern nach dem Gregorianischen. Damit war auch an diesem Donnerstag/Freitag Vollmond, was erforderlich ist für Passah.

Allerdings ist in beiden Fällen die Berechnung der Messias-Prophezeiung Daniels 9,25-26 nicht ganz korrekt. Viele, die das Jahr 30 u.Z. als das Kreuzigungsjahr annehmen, beachten die Prophezeiung in Daniel 9,25 welche die Salbung des Messias vorhersagt, und kommen auch richtigerweise auf das Datum 27 u.Z. als dem Jahr, an dem Jahuschuah gesalbt wurde. Sie nehmen jedoch an, dieses Ereignis (Salbung) habe im Frühling stattgefunden und dass der Messias von diesem Zeitpunkt an nur 3 Jahre bis zum Tod Seinen Dienst vollbrachte. Was aber nicht sein kann, denn „Mitte der Woche“ (Daniel 9,25) sind 3,5 Jahr-Tage und nicht 3 (weiter unten wird dies noch genauer erklärt). Zudem werden die gegebenen historischen Daten zu Pilatus und Tiberius nicht beachtet oder um ein Jahr verschoben.

Bei einer Annahme des Kreuzigungsjahres 33 u.Z. wird häufig auch ein früheres Anfangsdatum der Prophezeiung Daniel 9,25 (Befehl zum Aufbau Jerusalems) genommen, als auch ein späteres Enddatum. Man geht davon aus, dass die „Ausrottung“ des Gesalbten am äußersten Ende der 70 Jahrwochen stattgefunden habe. Der Astronom John P. Pratt u.a. hält an diesem Endpunkt fest. Auch hier wird die Aussage „Mitte der Woche“ nicht beachtet. Zudem wäre das 15. Jahr der Regierung Tiberius Cäsars, wie in Lukas 3,1 angegeben, zu spät für das Wirken Johannes des Täufers und damit der Taufe (Salbung) des Messias.

infoDer Physiker, Astronom und Bibelforscher Isaak Newton war der erste, der das Datum für die Kreuzigung des Messias festsetzte, indem er den damaligen Kalender der Juden und den Julianischen Kalender zusammenbrachte. Während spätere Astronomen das Kreuzigungsdatum auf Freitag, 3. April 33 festsetzten, ging Newton von Freitag, 23. April 34 aus.7 Newtons Berechnung ist deshalb nicht korrekt, weil er den jüdischen Kalender zur Zeit des Messias nach modernen jüdischen Methoden versucht hat zu rekonstruieren. Dies muss zu einem falschen Ergebnis führen, weil dieser moderne jüdische Kalender nicht in Übereinstimmung ist mit dem damaligen Kalender der Juden.8 Auch Newton musste damit zu einer anderen Berechnung der 70-Jahrwochen in Daniel 9,25 kommen. Denn andere Jahre kamen nicht in Frage, weil der jüdische Passah-Vollmond am 14. Nisan eben nicht auf einen Freitag fiel. Heute wissen wir, dass der „Freitag“ nicht identisch ist mit dem biblischen Wochentag „Rüsttag“ oder 6. Tag der Woche.

Eine mögliche Kreuzigung im Jahr 32 fällt nicht auf den gregorianischen „Freitag“. Nimmt man den 30./31 März als jüdischen Jahresbeginn, fällt der 14. Abib/Nisan (Passah) auf einen Samstag oder Sonntag (12./13. April). Nimmt man den 29./30. April als Jahresbeginn an, fällt der 14. Abib/Nisan auf ein Montag oder Dienstag (12./13. Mai). Die astronomischen Daten können auf den, im nächsten Abschnitt erwähnten Webseiten, überprüft werden. Es gibt nur sehr wenige, die das Jahr 32. u.Z. als Kreuzigungsjahr annehmen. Hier werden ebenfalls die angegebenen Daten der Festtage im Alten Testament als Typus auf den Messias nicht beachtet. Auch scheinen die historischen Daten nicht genau auf die biblischen Angaben angewandt worden zu sein.

 

Das Jahr 31. u.Z.


Was ist nun mit dem Jahr 31. u.Z., ist das nicht das korrekte Jahr der Kreuzigung?

Ja, es ist das Jahr der Kreuzigung, wenn man ALLE oben genannten Kriterien einbezieht UND wenn man sich im Klaren ist, dass die heutigen Wochentage „Freitag“, „Samstag“ und „Sonntag“ NICHT identisch sind mit dem Rüsttag, Sabbat und ersten Tag der biblischen Woche zur Zeit des Messias.

Nein, es ist dann nicht das korrekte Datum, wenn man die moderne Astronomie beachtet UND gleichzeitig annimmt, der biblische Wochenzyklus wäre in Übereinstimmung mit der gregorianisch/julianischen Woche. Dann passt 31. u.Z. NICHT! Denn der 14. Nisan/Abib (Passah) fällt im Jahr 31 nicht auf einen „Freitag“, sondern auf einen „Mittwoch“. Nachfolgende Daten der NASA für das Jahr 31 u.Z. machen dies deutlich:

Mondphasen 31 n.Chr.

 

Erläuterung: Die Neumondkonjunktion für den 1. Tag des biblischen Monats fand am 10. April julianischer Zeit statt. Der 14. Tag des Monats fällt demnach auf den 24./25 April. Es kommt darauf an, ob man den darauffolgenden Tag der Konjunktion als Anfangsdatum des Monats nimmt oder den übernächsten Tag (sichtbare Neumondsichel). Zudem ist zu beachten, dass der Vollmond nicht immer exakt auf den 14. Abib/Nisan fällt, weil der Mondzyklus 29,5 Tage hat und damit gibt es mal einen Monat mit 29 Tage, mal einen mit 30. Vollmond kann damit auch einen Tag vorher, am 13. des biblischen ersten Monats, oder einen Tag danach, am 15. stattfinden.9 Dieses Datum war ein Dienstag/Mittwoch nach dem julianisch-gregorianischen Kalender. Mit dem folgenden Kalenderrechner auf www.nr.com/julian.html ist dies überprüfbar, bei dem das julianische Kalenderdatum dem entsprechenden Wochentag zugeordnet wird:

KalenderrechnerEs ist ein Kalenderrechner, mit dem man herausfinden kann, welcher Wochentag an einem bestimmten Kalendertag herrschte. Gibt man den 25. April und das Jahr 31 AD (u.Z.) ein, wird „Mittwoch“ (Wednesday) angezeigt.

All den Befürwortern des Jahres 31 u.Z., die nun behaupten der Messias sei tatsächlich an einem Mittwoch, den 4. Tag der Woche, gekreuzigt worden, sei gesagt, dass dies völlig unbiblisch ist und überhaupt nicht mehr in Übereinstimmung mit den alttestamentlichen Festen als Typus auf den Tod des Messias und mit der Kreuzigungswoche in den Evangelien übereinstimmt.

Alle, die glauben, dass die moderne Woche mit Freitag, Samstag und Sonntag in Übereinstimmung ist mit dem biblischen 6. Tag der Woche (Rüsttag), Sabbat, und 1. Tag der Woche, müssten schon aus ganz logischen Gründen dieses Kreuzigungsjahr verwerfen!

Wenn man allerdings beachtet, dass die Juden, die Apostel und der Messias die Wochen und Monate nicht nach dem Römischen Kalender bestimmten, ist dieses Datum das einzige, das alle Kriterien erfüllt.

Am Kreuzigungsjahr 31. u.Z. halten vor allem die Weltweite Kirche Gottes und die Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten fest, sowie viele weitere kleinere Gruppen und Gemeinschaften, die eine Mittwoch-Kreuzigung in diesem Jahr annehmen. Zumindest die STA-Kirche wurde einmal im Verlaufe ihres Bestehens auf den Umstand aufmerksam, dass etwas mit dem Jahr 31 u.Z. und einer gleichzeitigen Annahme eines ununterbrochenen Wochenzyklus und der modernen Wochennamen zu biblischer Zeit, nicht stimmen kann.

1939 wurde von der Generalkonferenz der STA ein Ausschuss 10 einberufen, der die bisherige Berechnung der STA der Zeitprophezeiung in Daniel 8+9 mit den modernen astronomischen Daten überprüfen sollte. Der Ausschuss sammelte die Daten aller namhaften Astronomen zusammen und man stellte fest, dass man tatsächlich richtig gerechnet hatte, aber dass der 14. Tag des ersten biblischen Monats im Jahr 31 nicht auf einen „Freitag“ fiel. Auch wenn man ein anderes Jahr nehmen würde, fiele der „Freitag“ nur „zufällig“ auf den 14. Abib/Nisan. Man erkannte damals, dass die biblische Woche nicht in Übereinstimmung mit der julianisch-gregorianischen Woche ist, egal auf welches Jahr man den Todestag legt. Die Woche zur Zeit des Messias hatte keinen ununterbrochenen Wochenzyklus, sondern wurde, wie die Feste auch, nach dem Mond bestimmt. Diese Erkenntnis war den Ausschussmitgliedern jedoch viel zu heikel und man schloss dieses Kapitel ganz schnell wieder, ohne dass man die Gemeindemitglieder darüber informierte. Aus einem Brief des Ausschussmitgliedes M. L. Andreasen 11 an Grace Amadon geht dieser Sachverhalt hervor:

„Es würde nicht einfach sein, den Menschen zu erklären, dass der Gott, der eine solche Bewegung unterstützt und ins Leben gerufen hatte, eine so große Bedeutung auf den exakten Siebenten Tages legen würde. Wenn man es erklären könnte und die Menschen sich schließlich an eine Verschiebung des Feiertages und der Beständigkeit des Siebenten Tages einstellten, könnte man annehmen, dass sie sich mit der Zeit an dieses Arrangement gewöhnen. Aber bis sie sich daran gewöhnt haben, würde eine weitere Verschiebung stattfinden. … Ein weiterer Wechsel kommt, und noch einer und noch einer… Es gibt keine Einheitlichkeit und gerade wenn sich die Menschen an eine bestimmte Vereinbarung gewöhnt haben, wird der Tag wieder verändert werden. Das ist mehr, als einfache Menschen verstehen können; und wenn wir nun zu den Menschen mit einem solchen Vorschlag kommen, müssen wir damit rechnen, dass es Verwirrung zur Folge haben wird. …Wenn wir in Erwägung ziehen, diesen neuen Kalender einzuführen, muss auch eingestanden werden, dass die lokalen Gemeinden das Recht haben, ihre eigene Beobachtung [des Mondes] zu machen. … Es würde dann jedoch die Frage bleiben, ob eine geeignete Person gefunden wird, die für eine solche Beobachtung zuständig ist. … Wenn die Menschen, die den Sabbat halten, auch das neue System der Kalenderberechnung befürworten, würde die daraus resultierende Verwirrung für uns keine Lösung sein. … Die vorbehaltlose Empfehlung, dieses nun vor uns liegenden Planes scheint mir … in seiner Auswirkung so sehr mit Dynamit geladen, mit TNT, dass wir uns davor lieber in Acht nehmen sollten. Ich möchte sehr ernsthaft den Ausschuss in dieser Angelegenheit warnen. Ich befürchte … die Auswirkungen. …“12

UnwissenheitDieser Ratschlag ist nicht aufrichtig. Woher nehmen die Kirchenleiter die Überzeugung, dass das „dumme“ Gemeindemitglied diesen Sachverhalt nicht verstehen kann? Sollten sie es nicht zumindest erfahren, damit jeder eine Entscheidung dafür oder dagegen treffen kann, und wenn in Abweichung von der Kirchenleitung, auch die Kirche zu verlassen?  Das ist ein gutes Beispiel, dass sich Menschen hinsichtlich der biblischen Wahrheiten und Auslegung nicht einfach auf ihre Kirchenleitung oder Pastoren verlassen dürfen. Jeder der ernsthaft ausschließlich die Bibel als einzige Richtschnur für sich gelten lassen möchte, muss diesen Weg, wenn nötig, auch alleine gehen.

Nachfolgend soll nun Schritt für Schritt alle oben erwähnten Kriterien zur Bestimmung des Todestages unseres Erlösers geprüft werden, um auf die korrekte Jahreszahl zu kommen.

 

Tag der Kreuzigung / Tag der Auferstehung

 

Die Berichte über die Tage der Kreuzigung und Auferstehung der Evangelien müssen unbedingt in Übereinstimmung sein mit der Reihenfolge und Bedeutung der Festtage der Schriften des Alten Bundes. Wird dies beachtet, sind auch alle vier Evangelien in Einklang miteinander. Der Römisch-Gregorianische Kalender ist diesbezüglich genau so ungeeignet für die richtige Bestimmung der Kreuzigungstage, wie der moderne Jüdische Kalender, der zwar die Feste nach dem Mond bestimmt, aber nicht den Siebenten-Tag Sabbat. Aus diesem Grund werden auch die „Aufschieberegeln“ notwendig. Diese Menschen-gemachten Regeln würden komplett wegfallen, wenn nicht zwei verschiedene Kalendersysteme zur Bestimmung der jährlichen und der wöchentlichen Feste benutzt würden.

Weitere Informationen zu den Tagen der Kreuzigung/Auferstehung:

Drei Tage und drei Nächte - Matthäus 12,40

Die "Kreuzigungswoche" – Widersprüche in den vier Evangelien?


 

Astronomie und Kalender


Mit Hilfe der modernen Astronomie können wir exakt feststellen, welche Bedingungen an dem Tag herrschten, an dem ein bestimmtes Ereignis stattfand. Wir können verschiedene Kalendersysteme zu einem bestimmten Zeitpunkt miteinander vergleichen, um z.B. herauszufinden, welches Datum im Mond-Sonnenkalender auf welches Datum unseres Gregorianischen Sonnenkalenders fällt.

Man kann lediglich Daten verschiedener Kalendersysteme miteinander abgleichen. Man kann jedoch nicht verschiedene Kalendersysteme bei der Bestimmung eines bestimmten Datums miteinander vermischen! So wenig wie man Äpfel mit Birnen oder Kilometer mit Meilen addieren kann, genauso wenig kann man die biblischen Kalenderdaten mit den gregorianischen Kalenderdaten einfach austauschen. Wie jedoch ein Abgleich des Biblischen Mond-Sonnenkalenders und des Gregorianischen Kalender aussehen kann, zeigt der Gregorianische Kalender 2014 mit den Biblischen Kalenderdaten. Es ist eine Methode, um sich in einer Welt mit zwei Kalendersystemen (biblisch und weltlich) orientieren zu können. Denn wir möchten nicht nur die Festtage JaHuWaHs halten, sondern müssen auch einer Arbeit nachgehen, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen.

Antiker Römischer Kalender Fasti antiatesZur Zeit der Apostel waren ebenfalls verschiedene Kalendersysteme in Gebrauch. Es gab zum einen den hebräischen Kalender und mind. zwei Kalendersysteme der Römer, die zu der Zeit die Herrschaft über Judäa hatten. Nach der Einführung des Julianische Kalender 45 v.u.Z. haben die Römer erst Jahrzehnte später ihren alten Kalender der Römischen Republik aus dem Umlauf genommen. Wann der Nundinalzyklus 13 des Kalenders der Römischen Republik im täglichen Leben in Rom bzw. im römischen Herrschaftsbereich tatsächlich der 7-Tage-Woche wich, ist nicht ganz klar. Rechtlich kann die Verbindlichkeit der 7-Tage-Woche erst mit Kaiser Konstantin ab 321 u.Z. in der Gesetzgebung zur Arbeits- und Gerichtstagsfreiheit des Sonntags festgemacht werden.14

Die gefundenen Schriftstücke von Qumran am Toten Meer lassen ebenfalls darauf schließen, dass die Menschen für ihr tägliches Leben einen Sonnenkalender mit einem Mond-Sonnenkalender abgeglichen bzw. synchronisiert haben. Nachfolgend als Beispiel ein Text des Qumranfundes 4Q3020 Mishmerot A (Fragment 1, Spalte 1, Zeilen 6&12):

„Am fünften Tag Jedaiah ist der neunundzwanzigste Tag (des Lunar-Monats), am dreißigsten Tag des (ersten Solar) Monats. … Am Sabbat im Verlauf des Seorim ist der neunundzwanzigste Tag (des Lunar-Monats), am fünfundzwanzigsten Tag des siebten (Solar-Monats).“15

Um herauszufinden, wann unser Erlöser gekreuzigt wurde, dürfen biblische Angaben auch nur mit dem Kalender berechnet werden, der damals in Gebrauch war. Dieser Kalender war auch nicht der heutige jüdisch-rabbinische Kalender, was viele Astronomen und Theologen bestätigen.

„Es ist in unserer Zeit zuweilen behauptet worden … die Juden hätten z. Z. Christi bereits den konstanten Kalender besessen. Das haben E. Schürer, F.K.Ginzel u.v.a. als Irrtum zurückgewiesen. Die Bemühungen der Rabbinen Juda Hanasi um 170 u.Z., Rab. Jochanan, Mar Samuel Jarchinai 160-250, Adda bar Ahaba, Hille II, der noch später lebte, schufen die Grundlagen des konstanten Kalenders. Eingeführt wurde er um 300 u.Z.16

"Der heutige Jüdische Kalender wurde im vierten Jahrhundert festgesetzt.“17

Die damaligen Juden hatten diesen Kalender, der ein paar Jahrhunderte nach dem Erdenleben Jahuschuahs erst eingeführt wurde, noch nicht. Noch weniger haben sich ihre Festtage einschließlich des Sabbats nach dem heidnischen Kalender der Römer gerichtet. Erst im 8. Jahrhundert u.Z. war der im Jahr 46 v.u.Z. neu entwickelte Julianische Kalender ganz ausgereift (vorher enthielt er Fehler) und unter den Römern allgemein akzeptiert. Dieser 7-Tage Kalender mit einem ununterbrochenen Wochenzyklus folgte auf den 8-Tage-Mond-Sonnenkalender der Römischen Republik. Bereits ein Kalenderwechsel von einem Kalender mit 7 Tage auf einen mit 8 Tage hat eine Unterbrechung des Wochenzyklus zur Folge, selbst wenn die Juden nach dem Römischen Kalender ihren Sabbat bestimmt hätten, wäre der Sabbat schon dadurch nicht der „Samstag“, weil der Kalender der Römischen Republik diese Wochennamen noch gar nicht kannte, er bezeichnete vielmehr die 8 Wochentage mit Buchstaben von A-H.

Als die Römer den Julianischen Kalender einführten, haben sie sich sicherlich nicht nach den Juden gerichtet, und sichergestellt, dass der aus dem ägyptischen Sonnenanbetungssystem stammende „Samstag“ nun auf den jüdischen Siebten-Tag Sabbat fiel. Schon dieses Beispiel zeigt, dass es unmöglich ist, dass der heutige „Samstag“ immer noch der 7.Tag in einer ununterbrochenen Aufeinanderfolge von Tagen seit der Schöpfung ist. Wer das heute, nach all den Informationen, die unsere aufgeklärte Welt hat, noch annimmt, hat ein ungeheuerliches Problem mit Logik und Wahrheit. Der Samstag hat nichts, absolut gar nichts zu tun mit dem Siebenten Tag Sabbat, wie er im Gesetz Mose steht und wie er noch zur Zeit des Messias gehalten wurde.

Diese falsche Annahme hat in den Köpfen der Menschen so tiefe Wurzeln geschlagen, dass man davon ausgeht, dass nicht der Samstag vom Sabbat kommt (was falsch ist), sondern der Sabbat sich gar vom Saturnstag (=Samstag, engl. Saturday) ableitet:

„Eine alte und immer noch gebräuchliche Theorie leitet den Sabbat von der Anbetung des Saturns ab, nach dessen Planeten der erste Tag der astrologischen [nicht astronomischen!!] Woche benannt ist. Diese Theorie ist aus mehr als einen Grund unhaltbar. Zum einen haben die Hebräer ihre Wochentage nicht nach den Planeten benannt, sondern haben sie durch Ordnungszahlen gekennzeichnet. Zum anderen begann mit dem Saturnstag [Samstag] die Planetenwoche, während der jüdische [hebräische] Sabbat als der letzte Tag von sieben betrachtet wurde – eine passende Position für einen Ruhetag.“18

So wenig, wie der Sabbat etwas mit dem Samstag oder Saturnstag zu tun hat, so wenig haben die Wochentage Freitag und Sonntag etwas mit dem 6. und dem 1. Tag der biblischen Woche zu tun. Die biblische Woche war vielmehr ebenso vom Mond abhängig, wie der Monat selbst.

„Der hebräische Monat ist ein lunar-Monat dessen Viertel – eine Mondphase – scheint die Woche von sieben Tagen bestimmt zu haben.“19

„Die [antiken] Hebräer wendeten lunar-Wochen mit sieben Tagen an … die mit der besonderen Einhaltung des siebenten Tages endete, die … an den Mondumlauf gekoppelt waren.“18

Der Neumond ist noch und der Sabbat war ursprünglich abhängig vom Mondzyklus … Der Neumondtag wurde in der gleichen Weise gehalten, wie der Sabbat; er wurde immer unwichtiger, während der Sabbat mehr und mehr ein Tag der Religion und der Menschlichkeit, der religiösen Meditation und Unterweisung, des Friedens und Freude der Seele wurde.“21

Erde Sonne Mond„Ein kontinuierlicher sieben-Tage-Zyklus, der sich während der gesamten Geschichte hindurch zieht, schenkt dem Mond und seinen Phasen überhaupt keine Beachtung und ist eine eindeutig Jüdische Erfindung. Zudem ist die Loslösung der sieben-Tage Woche von der Natur einer der bedeutendsten Beiträge des Judentums an die Zivilisation. Wie die Erfindung der mechanischen Uhr ca. 1500 Jahre später, förderte es die Schaffung einer, als was es Lewis Mumford identifizierte, „mechanische Periodizität“, was zur Folge hatte, dass sich der Abstand zwischen Mensch und Natur in hohem Maße vergrößerte. Scheinbare [lunar] Wochen und [kontinuierliche] Wochen präsentieren tatsächlich zwei fundamentale verschiedene Zustände der Zeitorganisation des menschlichen Lebens; der Erstgenannte umfasst eine teilweise Anpassung an die Natur und der Letztere beansprucht die völlige Befreiung davon. Die Erfindung der kontinuierlichen Woche war damit eine der bedeutendsten Durchbrüche bei der Bemühung des Menschen sich aus dem Gefängnis der Natur zu befreien und sich eine eigene soziale Welt zu schaffen.“22

Nur wenn man ausschließlich den ursprünglichen Mond-Sonnenkalender verwendet, ohne bei den Tagesangaben der Bibel auf den Gregorianischen Kalender zurückzugreifen, kann man den scheinbaren Widersprüchen bei der Berechnung des Kreuzigungsjahres gerecht werden. Nur so werden sich auch alle anderen Kriterien harmonisch in die Gesamtuntersuchung einfügen um schließlich zu einer eindeutigen Lösung führen.

infoDamit es kein Missverständnis gibt: Wir benötigen natürlich den Julianisch-Gregorianischen Kalender, um festzustellen, auf welches Datum in diesem Kalender die Biblischen Daten fallen. Wir nehmen diesen römischen Kalender aber nicht um die biblischen Daten selbst zu bestimmen.

 

 

 

Exakte Chronologie – das Problem des “Null-Jahres”


Unsere heutige christliche Zeitrechnung beruht auf der Berechnung des römischen Mönchs Dionysios Exiguus (lebte von ca. 470 – 540 u.Z.). Er berechnete aus Vorgaben des Neuen Testaments den Zeitpunkt der Geburt des Messias für das Jahr 754 ab urbe condita (seit der Gründung Roms) und fing an, die Jahresangabe anni ab incarnatione Domini, lateinisch für „Jahre nach der Inkarnation des Herrn“ zu schreiben. Dies wurde mit der damaligen Jahresrechnung des abgelaufenen alexandrinische 532-Jahreszyklus auf das geschichtliche Jahr 1 v. Chr. festgesetzt. Allgemein durchsetzen konnte sich diese Jahreszählung allerdings erst ab ca. 800 u.Z.23 Wie wir heute wissen, stimmt seine Berechnung nicht ganz. Aufgrund der biblischen Angaben, muss die Geburt des Messias zwischen 4 - 7 Jahre früher liegen.

Das Problem, das sich nun aber bei einer Bestimmung der Jahre ergibt, die zwischen einem Datum vor und einem Datum nach der heutigen Zeitrechnung liegen, ist das Jahr Null. Denn in der historischen Zeitrechnung existiert kein Jahr Null. Von vielen Laien, aber auch zuweilen von Astronomen wird unbewusst ein Null-Jahr bei der Berechnung von historischen und biblischen Daten mitgezählt. Viele falsche Geschichtsdaten sind dabei schon entstanden. Werden also vorchristliche und nachchristliche Jahre einfach zusammengezählt, ergibt das ein Jahr zu viel.

Während es in der historischen Zeitrechnung kein Null-Jahr gibt, ist es in der astronomischen Zeitrechnung (mathematische Zählweise) jedoch enthalten.24 Das mag erklären, warum Astronomen (auch manchmal sogar Historiker) sich damit etwas schwer tun. Wenn jedoch ein historisches Datum vor der christlichen Zeitrechnung berechnet werden soll, muss unbedingt ein Jahr abgezogen werden.

„Die christliche Zeitrechnung kennt kein Jahr null, sondern geht vom Jahr 1 v.u.Z. direkt ins Jahr 1 u.Z. über. In der astronomischen wird dagegen das Jahr 1 v.u.Z. als Jahr null gerechnet. … Es gab kein „nulltes Jahrhundert“. Das 1. Jahrhundert dauerte vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum 31. Dezember 100 u.Z. Ein Jahrhundert umfasst immer die hundert Jahre, die mit dem entsprechenden vollen Jahr enden. Entsprechend wird der Zeitraum vom 1. Januar 1901 bis zum 31. Dezember 2000 als das 20. Jahrhundert bezeichnet, und das 21. Jahrhundert begann am 1. Januar 2001.“25

Dass die astronomische Zählweise bei historischen Daten vor und nach unserer Zeitrechnung für historische Berechnungen grundsätzlich falsch ist, zeigt alleine schon die Logik. Nehmen wir die Geburt eines Säuglings: Es ist bereits 365 Tage auf der Welt, ist aber immer noch kein Jahr alt. Erst mit dem 366. Tag ist ein Jahr vollendet und es hat seinen 1. Geburtstag.

Nehmen wir nun an, dieses Kind wurde im März 4 v.u.Z. geboren. In welchem Jahr wird es seinen 10. Geburtstag haben? Auf den ersten Blick würde man wohl behaupten im März 6 u.Z. (10-4=6). Das ist falsch. Es wird erst im März 7 u.Z. 10 Jahre alt. In der ersten Zählung ist ein Jahr zu viel enthalten. Das kommt zustande, weil man auf diese Weise sowohl -1 (v.u.Z.) als auch zusätzlich 1 (u.Z.) als jeweils ein ganzes Jahr rechnet. Der nachfolgende Zahlenstrahl soll dies deutlich machen:

 Zahlenstrahl Jahrtausendwechsel

Oben ist die astronomische (mathematische) Zählweise und unten die Historische. Nochmal anhand dieser Graphik: Wenn ich z.B. am 1. Januar 1 vor Chr. geboren bin, dann bin ich am Ende desselben Jahres noch kein Jahr alt. Dieses Jahr zählt noch nicht. Erst am 1. Januar 1 nach Chr. ist ein Jahr vollendet und ich bin ein Jahr alt. Die Mathematiker und Astronomen würden aber meist das 1. Jahr v.u.Z. bereits als komplettes Jahr mitzählen. Das ist im historischen Kontext falsch, denn dann wäre ich nach einem Jahr auf der Welt bereits zwei Jahre alt geworden! Das ist absurd.

Auch das ist ein Kriterium das unbedingt beachtet werden muss, um auf das richtige Kreuzigungsjahr unseres Erlösers zu kommen. Aber genau das wird von Befürwortern der Jahre 30, 32 und 33 oft nicht beachtet, wenn es um historische Jahreszahlen in der Bibel geht, die sich über die Jahrtausendwende hinweg erstrecken, wie z.B. die Prophezeiung in Daniel 9,25.

 

 

Das 15. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius – Lukas 3


„Aber im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius … erging das Wort … [JaHuWaHs] an Johannes [dem Täufer] …“ (Lukas 3,1-5)

Gewaschen durch Sein Blut - Offenbarung 1,5Johannes der Täufer trat kurz vor der Taufe/Salbung des Messias auf und „bereitete den Weg dem Messias“! (Matthäus 3,3; Jesaja 40,3). Tiberius Cäsar befand sich zu diesem Zeitpunkt im 15. Regierungsjahr, wie uns die Evangelien zeigen. Als Johannes anfing, die Menschen zu taufen, kam auch der Messias, um sich von ihm taufen zu lassen. Man kann davon ausgehen, dass kein ganzes Jahr zwischen dem Beginn, als „das Wort JaHuWaHs an Johannes erging“, und der Taufe des Messias (Lukas 3,21) durch Johannes verging. Möglicherweise waren es einige Monate. Aufgrund dieser Angabe in Lukas 3,1 können wir noch nicht festsetzen, in welchem Monat des 15. Regierungsjahres Tiberius der Messias getauft wurde. Aber wir können es aufgrund der Zeitweissagung des Kommens des Messias in Daniels (9,25), die zeigt, dass die Taufe/Salbung tatsächlich im selben Jahr stattfand. Auch die Jahreszeit kann damit bestimmt werden. Diese Prophezeiung wird im Kapitel „Prophetische Vorhersage Daniels auf den Messias“ genau untersucht. Vorläufig wird nur aufgezeigt, in welchem Jahr sich Kaiser Tiberius Cäsar in seinem 15. Regierungsjahr befand und damit das Jahr, indem das Ereignis in Lukas 3 stattfand.

Tiberius Cäsar regierte während der gesamten Missionszeit des Messias. Er galt als der zweite Kaiser Roms. Sein Stiefvater Kaiser Augustus starb am 19. August 14 u.Z. (Julianischer Kalender). Es ist daher auf dem ersten Blick naheliegend, dass Tiberius zu diesem Zeitpunkt den Thron bestieg. Geht man davon aus, und beachtet, dass die Römer eine inklusive Rechnungsweise bei den Regierungsjahren benutzten, wäre das 15. Regierungsjahr des Tiberius das Jahr 28 u.Z. Teilweise wird auf Grund der Nichtbeachtung der Inklusivzählung das 15. Jahr der Regierung Tiberius auf das Jahr 29. u.Z. gesetzt, was falsch ist.

infoDie inklusive Rechnungsweise bei Regierungsjahren wurde sowohl bei den Römern als auch bei den Hebräern/Juden der damaligen Zeit angewendet. Inklusive Zählung bedeutet, dass grundsätzlich das Amtsantrittsjahr als auch das Todesjahr mitgezählt wird. Die Zählung der Herrschaftsdauer des Königs begann mit der Krönung, die zugleich das erste Regierungsjahr darstellte, auch wenn die Krönung im letzten Monat des Jahres erfolgte. Das Todesjahr des amtierenden Königs wurde erfassungstechnisch als sein letztes Regierungsjahr vermerkt, auch wenn der König Anfang des Jahres verstarb.26

Dabei ergibt sich allerdings das Problem bei der Addierung der Regierungsjahre verschiedener Könige oder Kaiser in Abfolge. Denn damit wird grundsätzlich mind. 1 Jahr zu viel gezählt, das wieder abgezogen werden muss. Was leider auch oft nicht beachtet wird.

Was in diesem Fall bei der Berechnung jedoch keine Rolle spielt, ist der Jahresbeginn. Das neue Jahr begann im damaligen Kaiserreich bereits am 1. Januar (seit 153 v.u.Z.) In der Zeit der Römischen Republik davor, galt jedoch der 1. März als Jahresbeginn.

Auf den zweiten Blick des Regierungsantritt Tiberius Cäsars ergibt sich jedoch ein etwas anders Bild. Wenn man die Tatsache beachtet, dass Tiberius Cäsar bereits ein Jahr zuvor zusammen mit Augustus regierte, ergibt sich das Jahr 27. u.Z. für sein 15. Regierungsjahr. Durch ein Gesetz des Augustus zu seiner Lebzeit, kam Tiberius bereits 13. u.Z. als Mit-Regent Augustus auf den Thron. Er wurde in der Verwaltung der Provinzen und auch im Heereskommando dem Augustus gleichgestellt. Dieses Gesetz wurde am 16. Januar 12 u.Z. erlassen.27 Unter anderen historischen Quellen ist dieser Sachverhalt auch auf Wikipedia unter „Tiberius“ zu lesen. Allerdings nur auf der englischen, jedoch leider nicht auf der deutschen Wikipedia-Webseite. In Rom zählte man die Regierungszeit Tiberius offiziell vom August 14 u.Z. Aber durch das Gesetz, das den Tiberius in der Verwaltung „aller Provinzen“ und im Oberbefehl „über alle Heere“ dem Augustus gleichgestellt hatte, war ein Rechtszustand geschaffen, auf Grund dessen man in der Provinz bereits dieses Regierungsjahr mitzählte. In Lukas 3,1 wird im Griechischen die Amtsstellung des Kaisers mit dem entsprechenden Wort wie die des Prokurators/Präfekts bezeichnet. Wie Oswald Gerhardt schreibt, sei das bei einem Autor wie Lukas kein Zufall. „Die einfachen Worte ‚im 15. Jahre des Kaisers Tiberius‘ würde völlig genügt haben. Aber Lukas wählte [zusätzlich] das Wort ἡγεμονία Prokuartor, um die Mit-Regentschaft und die Alleinherrschaft zusammenzufassen.“28 Im Louvre-Museum in Paris ist eine Büste Tiberius ausgestellt, der folgende Erklärung beigeordnet ist:

“Dieses Bildnis Tiberius entspricht dem Portrait eines ‚imperium maius‘, das 13 u.Z. angefertigt wurde als Augustus dem Tiberius dieselbe Macht übertrug, die er selbst inne hatte. … [Es ist] ein Titel, der ihn dem Kaiser gleichstellte, indem ihm die oberste Gewalt in religiösen, rechtlichen, militärischen und zivilen Angelegenheiten übertragen wurde.“29

Dies, und auch die historische Tatsache, dass Tiberius von seinen germanischen Feldzügen 13 u.Z. zurückkehrte, spricht sehr dafür, dass das Jahr 13 u.Z. als sein 1. Regierungsjahr zu gelten hat und nicht 14 u.Z. Das würde zudem bedeuten, dass Johannes im Jahr 27 u.Z. zu taufen begann und nicht erst 28 u.Z. Das ist auch bei den sog. Pilatus-Münzen zu beachten, die alle auf ein Jahr später datiert sind, weil man grundsätzlich immer vom Todesjahr des Augustus im August 14 u.Z. ausgeht.

 

Die Amtszeit des Pontius Pilatus und die „Pilatus-Münzen“

 

Wie die Evangelien (Matthias 27,24-26; Markus 15,15, Lukas 23,24; Johannes 19,15-16) berichten, war Pontius Pilatus zur Zeit der Kreuzigung Statthalter (Präfekt) des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. Als Johannes der Täufer taufte, war Pilatus bereits im Amt.

Stein mit der Inschrift Pilatus als PräfektLange nahm man an, dass er nur ein „Prokurator“ war, aber frühere Quellen brachten ans Licht, dass er eine höhere Stellung als „Präfekt“ innehatte. Im Neuen Testament taucht „Prokurator“ nicht auf.

Obwohl Pontius Pilatus bereits in den Annalen Tacitus und in den Werken Flavius Josephus und Philo von Alexandrien vorkommt, so gilt seine Existenz erst seit dem Fund eines Steines im Jahre 1961 in Cäsarea, der ehemaligen Residenzstadt des Pilatus, auch historisch für gesichert. Die eingravierte Inschrift wird auf die Jahre 26-37 datiert, sie lautet: [DIS AVGVSTI]S TIBERIEVM [- PONTI]VS PILATVS [PRAEFECT]VS IVD[AEAE FECIT ET DEDICAVIT] („Pontius Pilatus, Präfekt von Judäa, erbaute und weihte das Tiberieum den seligen Göttern“).30

Von der Amtszeit Pilatus als Präfekt über Judäa sind auch drei sog. „Pilatus-Münzen“ erhalten. Sie tragen den Titel Tiberiou Kaisaros („des Tiberius Caesar“ oder „Kaiser Tiberius) und erwähnen zusätzlich die Zahlen des jeweiligen Regierungsjahres des Tiberius. Diese Angaben werden auf die Jahre 29 (16. Jahr), 30 (17. Jahr) und 31. (18. Jahr) datiert. Für das 15. Regierungsjahr ergibt dies somit das Jahr 28. Aber man geht auch dabei von dem Zeitpunkt der Alleinherrschaft Tiberius in 14. u.Z. aus. Wird jedoch die Mitregentschaft Tiberius ab dem Jahr 13 beachtet, muss jeweils ein Jahr abgezählt werden. Die nachfolgenden Bilder und Beschreibung der Pilatus-Münzen sind der Webseite der Classical Numismatic Group31 entnommen.

Pilatusmünzen


Pontius Pilatus, 26-36 unter Tiberius
29 u.Z. (Jahr 16). [TIBEPIOY KAICA]POC LIς Simpulum. Rev. IOYΛIA KAIC[APOC]
Drei Weizenähren, eine im Zentrum steht aufricht, die anderen zeigen nach unten.


Pontius Pilatus, 26-36 unter Tiberius
30 n.Chr (Jahr 17). [TIBEPIOY] KAICAPOC Lituus. Rev.
Auf der Vorderseite sieht man sehr deutlich den Krummstab der Regentschaft Pilatus. Diesen Stab benutzen heute noch die katholischen Bischöfe und der Papst.

Pontius Pilatus, 26-36 unter Tiberius 31u.Z. (Jahr 18). TIBEPIOY K[AICAPO]C Lituus. Rev.
Auch hier auf der Vorderseite der Krummstab und auf der Rückseite eine Ähre

Die Pilatus-Münzen zeigen, dass die Annahme des Jahres 33 u.Z. viel zu spät ist für den Todestag des Messias. Denn selbst wenn man annimmt dass das 15. Regierungsjahr Tiberius 28 u.Z. war, dann wären ca. 5 Jahre bis zur Kreuzigung vergangen. Das widerspricht den Evangelien. Auch das Jahr 32 u.Z. wäre zu spät. Zudem stimmt es nicht überein mit der Zeitweissagung auf den Messias in Daniel 9,24-27 (siehe weiter unten).

 

 

 

Die 46 Jahre des Tempelbaus – Johannes 2,20


„Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?“ (Johannes 2,20)

Herodes der Große begann 20 v.u.Z. den zweiten Tempel umzubauen. Dieser Umbau kam jedoch eher einem Neubau gleich. Es wurde eine der größten Sakralanlagen der römischen Welt. Es wurde dabei lediglich die Ostseite des vorherigen Heiligtums in das Projekt mit einbezogen.32

Aus dem 1. und 2. Johanneskapitel geht hervor, dass die Juden diese Worte in Johannes 2,20 kurz vor dem ersten Passah nach Jahuschuahs Taufe sprachen. Nach den Angaben von Flavius Josephus wird der Baubeginn mit der letzten Hälfte des 18. Regierungsjahr des Herodes angegeben. Da Herodes‘ 1. Regierungsjahr im Frühjahr 37 v.u.Z. begann, gilt der Winter 20/19 v.u.Z. als Baubeginn.33

Beginnt man von 20/19 v.u.Z. zu zählen, kommt man in das Jahr 27/28 (Beachte: historisch gibt es keine Jahr null). Das erste Passah nach der Taufe des Messias fand damit im Frühling 28 u.Z. statt. Die Taufe/Salbung einige Monate zuvor könnte demnach im Herbst 27 u.Z. stattgefunden haben.

 

 

Der Beginn der Mission des Messias – Lukas 3,23


„Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann …“ (Lukas 3,23)

Jahuschuah war bei seiner Taufe, als der Geist Seines Vaters herabkam (Lukas 3,21-22) ca. 30 Jahre alt. Da wir nun sicher wissen, dass das 15. Regierungsjahr Tiberius auf das Jahr 28 oder 27 u.Z. zu datieren ist (wir oben gesehen und wie wir weiter unten noch sehen werden, kann es nur das Jahr 27 sein), können wir auch sagen, dass der Messias zu dem Zeitpunkt ca. 30 Jahre alt war.

Aufgrund dieser Festlegung kann man nun auch bestimmen, wann Jahuschuah geboren wurde, was wiederum das Jahr 27 u.Z. als das 15. Regierungsjahr Tiberius bestätigt.

 

 

Die Länge der Mission des Messias


Jahuschuahs Mission begann vom Moment Seiner Taufe durch Johannes den Täufer, als der Heilige Geist Seines Vaters auf Ihn herab kam (Lukas 3,21-23). Natürlich war Er bereits mit dem Heiligen Geist erfüllt bei Seiner Geburt (Matthäus 21; Lukas 1,35). Deshalb kann der Heilige Geist, der bei Seiner Taufe wie eine Taube herabkam, nur bedeuten, dass es die Salbung für Seine Mission war.

Er war damit ca. 30/31 Jahre alt, als er mit dem Heiligen Geist 27 u.Z. gesalbt wurde. Nach Seinem anschließenden 40-tägigen Wüstenaufenthalt (Lukas 4,1-13; Matthäus 4,1-11) begann Er Seinen Dienst.

Wir werden besonders auch im Nachfolgenden Kapitel über die Zeitweissagung in Daniel 9 sehen, dass der Messias genau 3,5 Jahre Seinen Dienst verrichtete, bevor Er starb. Das heißt, Er müsste 3 Passah/Feste der Ungesäuerten Brote erlebt haben und am vierten Passah starb Er selbst. Wenn der Messias, wie wir gesehen haben, im Herbst 27 u.Z. Seine Salbung (Taufe) vom Vater erhalten hat, erlebte Er Sein erstes Passah danach im Frühling 28 u.Z.

Erstmals predigte Er in Nazareth, dann Kapernaum, wo Er Seine ersten Jünger erwählte, dann kam die Hochzeit zu Kana und zu Passah war Er in Jerusalem (Johannes 2). Dies zusammen nahm gut ca. 6 Monate ein bis zum 1. Passah 28. u.Z.

Das nächste Fest, dass in Johannes 5,1 erwähnt wird, wird als „Fest der Juden“ bezeichnet. Viele gehen davon aus, dass es das Laubhüttenfest sein müsse. Es könnte aber durchaus auch das Passah/Fest der Ungesäuerten Brote sein. An nur einer weiteren Stelle im Neuen Testament wird der Ausdruck „Fest der Juden“ noch erwähnt. Dort wird deutlich, dass damit das Fest der Ungesäuerten Brote gemeint ist:

„Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden.“ (Johannes 6,4)

infoHier muss angemerkt werden, dass im Neuen Testament, im Gegensatz zum Alten Testament, das Passah und das Fest der Ungesäuerten Brote zusammen oft einfach nur Passah oder die Zeit des Passah genannt wird. Im Alten Testament wird das Passah auch nie als „Fest“ bezeichnet, weil es auch tatsächlich keins ist. Das Passah bezeichnet nur das Opfer am Abend vor dem 1. Tag des Festes der Ungesäuerten Brote. Das wahre Passahlamm war später dann der Messias selbst, auf den dieses Opfer hinwies. Zu den vermeintlichen Wiedersprüchen zwischen den Angaben der Kreuzigungswoche in den vier Evangelien siehe "Die Kreuzigungswoche - Widersprüche in den vier Evangelien?"

Man kann also durchaus davon ausgehen, dass auch in Johannes 5,1 das Fest der Ungesäuerten Brote gemeint ist.

1. Passah in Jerusalem (Johannes 2,13.23) ⇨ 28 u.Z.
2. Passah oder auch Laubhüttenfest in Jerusalem (Johannes 5,1) ⇨ 29 u.Z.
3. Passah in Geliläa (Johannes 6,4) ⇨ 30 u.Z.
4. Passah an dem Er selbst starb (Johannes 12-19) ⇨ 31 u.Z.

Falls dieses Fest in Johannes 5,1 nicht das Fest der Ungesäuerten Brote ist, das Fest der Wochen oder das Lauhüttenfest, so ist trotzdem nicht ausgeschlossen, dass ein weiteres Passah stattfand. Durch die wichtigste Zeitweissagung auf den Messias durch den Propheten Daniel wird eindeutig aufzeigt, dass der Dienst JAHSCHUAHs 3,5 Jahre dauerte. Wenn Jahuschuah Seinen Dienst im Herbst 27 u.Z. begann, wurde Er demnach im Frühling 31. u.Z. gekreuzigt.

 

Erdbeben und Sonnenfinsternis


Sonne verfinstert sichIn den Evangelien wird uns sowohl von einem Erdbeben (Matthäus 27,45) als auch von einer Sonnenfinsternis (Lukas 23,45) beim Tod des Messias berichtet. Es stellt sich die Frage, ob geschichtlich nachweisbar ist, dass es zu dem Zeitpunkt tatsächlich ein Erdbeben und/oder Mondfinsternis gab und in welchem Jahr es stattgefunden haben könnte.

Die Geologen Jefferson B. Williams, Markus J. Schwab und A. Brauer haben herausgefunden, dass es am Toten Meer neben dem großen Erdbeben 31. vor Chr. ein weiteres kleineres Erdbeben irgendwann zwischen den Jahren 26-36 u.Z. gegeben hat.34. Die Befürworter einer Kreuzigung 33 u.Z. und fast alle Medien die über diese Entdeckung berichteten, gingen sofort davon aus, dass dieses Erdbeben 33. u.Z. stattfand, z.B. NBC News 35. Dagegen mussten sich bereits die Wissenschaftler wehren, weil sie nie behaupteten, dass das Erdbeben tatsächlich 33. u.Z. stattfand. So versuchte J.B. Williams den Artikel zu berichtigen, der in Discovery News am 23. Mai 2012 erschienen ist, was jedoch von den Herausgebern verweigert wurde.36 Da jedoch auch die Geologen grundsätzlich von der falschen Annahme auszugehen scheinen, dass die heutigen Juden denselben Kalender benutzten, wie zur Zeit des Messias, nehmen auch sie an, es müsste aufgrund der astronomischen Daten entweder 30 oder 33 u.Z. stattgefunden haben, weil nur in diesen beiden Jahren der gregorianische „Freitag“ mit dem jüdischen 14. Tag des Monats Nisan zusammentrifft, was richtig ist. Das heißt aber nicht, dass der heutige Freitag identisch ist mit dem damaligen, biblischen 6. Tag der Woche!

Hieronymus, der in den Jahren 374-379 das Hebräer-Evangelium abschrieb und übersetzte, berichtete über ein „Entzweibrechen der Oberschwelle“ des Tempels an vier verschiedenen Stellen (zu Matthäus 27,51, zu Jesaja in einem Brief an Hedibia und an einem Brief an den römischen Bischof Damasius). Er erwähnt dabei Leute, „welche verkünden, daß zu jener Zeit, als der Vorhang des Tempels zerriß, die Oberschwelle vernichtet wurde und das ganze Haus Israel von einer Wolke des Irrtums überschattet wurde.37 O. Gerhardt schreibt weiter, dass im Talmud vermerkt wurde, dass dies „vierzig Jahre bevor das Haus zerstört wurde“ geschah. Gerhard geht davon aus, dass damit das Erdbeben 30 u.Z. stattgefunden haben muss. Es kann aber durchaus auch das Jahr 31 angenommen werden, denn Jerusalem wurde durch Titus im September 70 u.Z. erobert und dabei der Tempel niedergebrannt.38 Bis zum Frühling 31 währen es dann 39,5 Jahre, was aufgerundet durchaus 40 Jahre sind.

Lukas berichtet von einer Sonnenfinsternis, die von der sechsten Stunde bis zur neunten Stunde andauerte (12 -15 Uhr). Dieser Bibelvers kann bisher astronomisch nicht bestätigt werden, nicht für das Jahr 30, nicht 31,32 oder 33, und auch nicht für die folgenden Jahre, denn es kann bei Vollmond keine Sonnenfinsternis geben, sondern nur bei Neumond. Am 13./14./15. Nisan des Biblischen Kalenders ist jedoch grundsätzlich immer Vollmond. Diese, in den Evangelien berichtete Finstern konnte also nicht von einer „astronomischen“ Sonnenfinsternis herrühren. Es scheint sich hierbei um eine nicht-wissenschaftliche Beschreibung einer Verfinsterung der Sonne zu handeln.

infoInteressanterweise gab es aber eine Mondfinsternis am 15. Nisan /25. April im Jahre 31, ebenso am 14 Nisan / 3. April im Jahr 33.39

Ein Erdbeben bei der Kreuzigung hat es sicherlich gegeben und könnte das Erdbeben sein, das die oben erwähnten Geologen irgendwann zwischen 26-37 u.Z. datieren. Eine astronomische Sonnenfinsternis ist nicht nachweisbar. Vielmehr „wurde die Sonne verfinstert“ (Lukas 23,45), das heißt, der Himmlische Vater ließ die Sonne beim Tod seines geliebten Sohnes verfinstern – das „Licht der Welt“ war gestorben. Er starb für die Menschen, die Sein Opfer bereitwillig annehmen und Ihm nachfolgen und so mit Ihm aus der Finsternis des Todes zum Licht kommen.

 

 

Die Geburt des Messias


Die Bibel gibt keine Auskunft, in welchem Jahr der Messias geboren wurde. Aufgrund der gegeben historischen und biblischen Daten der Volkszählung des Römischen Kaisers Augustus, des Todes Herodes und des Sterns von Bethlehem (Matthäus 2,1) wird heute jedoch allgemein anerkannt, dass der Messias zwischen den Jahren 7-4 v.u.Z. geboren sein musste.

infoIn den heidnischen Religionen war der 24./25. Dezember das Datum des Festes der Saturnalien. Es wurde die Geburt des Sonnengottes (Sol Invictus) gefeiert. Zu der Zeit wurden Geschenke ausgetauscht, Straßen und Häuser wurden festlich geschmückt, die Leute kamen nach Hause während dieser Feiertage und jeder war in Partylaune. Zum Ursprung Weihnachtens siehe: Ein Vermächtnis Babylons.

 

 

Herodes der Große


Herodes der Große war gemäß Matthäus 2 und Lukas 1,5 zur Zeit der Geburt des Messias König in Judäa. Unter Historikern ist allgemein anerkannt, dass Herodes der Große irgendwann zwischen Mitte März und Mitte April 4 v.u.Z. aufgrund einer langen und schlimmen Krankheit starb. Der Messias musste damit vor dieser Zeit geboren sein.


infoHerodes der Große ist nicht zu verwechseln mit Herodes Antipas, der Johannes den Täufer hinrichten ließ (Matthäus 14, 1; Markus 6, 14; Lukas 3, 1. 19; Apostelgeschichte 4, 27; 13,1). Es gibt noch zwei weitere Personen mit Namen Herodes in der Bibel: Herodes Agrippa I, vor dem Paulus Rede und Antwort gab (Apostelgeschichte 25,13; 26,1) und sein Sohn, Agrippa II, der Jakobus hinrichten ließ (Apostelgeschichte 12,1).

 

 

Quirinius und die Volkszählung


„Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Befehl ausging von dem Kaiser Augustus, dass der ganze Erdkreis [das römische Reich] sich erfassen lassen sollte. Diese Erfassung war die erste und geschah, als Kyrenius Statthalter in Syrien war.“ (Lukas 2,1-2)

Aufgrund der Aussage Lukas‘, dass die Volkszählung unter dem Statthalter Quirinius durchgeführt wurde, wird teilweise behauptet, dass Lukas falsche Angaben gemacht hat. Denn historischen Quellen (besonders die Annalen Josephus und Tacitus) zeigen auf, dass Publius Sulpicius Quirinius (45 v.u.Z.-21 u.Z.) zu dieser Zeit Statthalter von Syrien war und 6/7 u.Z. eine Volkszählung durchführen ließ. Es gäbe jedoch keine Quellen die aufzeigen, dass er bereits während der Regierung Herodes in Judäa Statthalter war, gleichzeitig sei jedoch nachgewiesen, dass der Messias geboren wurde, noch bevor Herodes der Große starb. Da scheint es auf dem ersten Blick tatsächlich einen Widerspruch zu geben.

infoEs gibt Bibelkritiker, die es auch für unwahrscheinlich halten, dass Josef und Maria nach Betlehem gereist sind. Denn wenn sie in Nazareth wohnten, hätten sie zur Volkszählung nicht nach Betlehem müssen. Es ist jedoch zu beachten, dass Joseph vom „Geschlecht Davids“ abstammte und seine Wurzeln in Betlehem hatte (Lukas 2,4). Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass er in Betlehem noch irgendeine Art von Besitz hatte. Ein Haus war es wohl nicht, sonst hätten sie keine Herberge gesucht. Aber er oder auch Maria könnten z.B. ein Stück Land besessen haben, das sie von ihren Vorfahren geerbt hatten.

Historische Dokumente lassen erkennen, dass die Menschen, die irgendeine Art von Eigentum in ihrem Geburtsort besaßen, zur steuerpflichtigen Erfassung dort persönlich erscheinen mussten. Wie H. Zillig aufzeigt, waren Eigentümer und Anteilseigner grundsätzlich verpflichtet, ihren gesamten Grundbesitz inklusive leerstehender Flächen anzugeben. Die Angaben waren zwingend und die Nichterfüllung wurde scharf verfolgt und geahndet. 1961 fand man die sog. „Höhle der Briefe“ im Wadi Nahal Hever westlich vom Toten Meer Dokumente (35 Papyri). Papyrus Nr. 16 ist eine beglaubigte Kopie der Steuererklärung einer jüdischen Frau mit Namen Babatha. Die vorausgehende Volkszählung fand unter Kaiser Hadrian statt. Babatha gibt die genaue Größe und Lage ihres Grundbesitzes an, insgesamt vier vom Vater geerbte Dattelhaine; sie nennt die Höhe der Ertragssteuer, sowie eine zusätzlich zu zahlende Geldsteuer. Sie gibt an, dass sie und ihr zweiter Mann Judanes jeder auf eigenem Grund und Boden wohnt, sie veranlagten also unabhängig voneinander ihren Besitz und lebten offenbar in Gütertrennung. Die Steuererklärung machte Babatha in Rabbath-Moab, das ungefähr 40 km von ihrem Heimatort Maoza entfernt östlich am Toten Meer liegt, obgleich die Urkunde den Vermerk enthält, dass Maoza zum Verwaltungsbezirk von Petra, der Provinzhauptstadt, gehört, das wiederum 80 km weiter südlich liegt.40 Dieses Beispiel zeigt, dass es absolut nicht abwegig ist, dass Josef und Maria nach Betlehem mussten.

 

 

Volkszählungen in Judäa bereits v.u.Z.

Kaiser AugustusHeute weiß man, dass unter Augustus vorher bereits Volkszählungen in verschiedenen Provinzen stattfanden. Aus einer Schrift Tertullians an Marcion geht hervor, dass Augustus während der Statthalterschaft Sentius Saturninus eine Volkszählung durchführen ließ.41 Der Rechtshistoriker Mayer-Maly betrachtet diesen Zensus (Volkszählung) unter König Herodes vom römischen Recht her. Er vermutet einen Provinzialzensus (discription prima). Da es insgesamt unter Augustus viele solcher Volkszählungen gab, habe Lukas deshalb von einer Einschreibung „des ganzen Erdkreises“ (das damalige Römische Reich) gesprochen.42

H. Zillig geht ebenfalls davon aus, dass Rom, als das Ende der Regierungszeit des Herodes abzusehen war, den syrischen Statthalter oder einen Legaten mit kaiserlichem Sondermandat für einen Zensus entsandte, um auf dem Herrschaftsgebiet des Herodes eine Art Vorzensus durchzuführen. Lukas hätte den Zensus in Judäa trotzdem nicht ganz ohne Grund zu einem Reichszensus verallgemeinert, da zeitgleich eben auch Syrien taxiert wurde, was den Schluss nahelegen könnte, dass überall im Reich Schätzungen vorgenommen wurden.40

 

Qirinius zweimal zuständig für einen Zensus in Judäa?

Es gibt Historiker und Theologen die darlegen, dass Quirinius zweimal in Syrien als kaiserlicher Statthalter fungierte. Das erste Mal zur Zeit der Geburt des Messias, als Sentius Saturninus Statthalter von Syrien war. Er sei von Augustus mit außerordentlichen Vollmachten nach Syrien gesandt worden und habe dabei auch die Volkszählung in Palästina durchführen lassen. Das zweite Mal zwölf Jahre später, wo er selbst als Statthalter in Syrien war und die allerseits bekannte Volkszählung durchführte.44 So z.B. W.M. Ramsay, der davon ausgeht, dass sowohl Quirinius als auch Sentius Saturninus beide gleichzeitig für Augustus in Syrien waren, jedoch mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten. Quirinius hätte die militärische Verantwortung gehabt, während Sentius die Politische innehatte.45. Allerdings sind die Statthalter Syriens in den Jahren 12-4 v.u.Z. bekannt und Quirinius ist nicht verzeichnet.

infoOffizielle römische Statthalter (Legatus Augusti pro praetore) von Syrien unter Augustus 46:

ca. 10–8/7 v.u.Z.: Gaius Sentius Saturninus
7/6–5/4 v.u.Z.: Publius Quinctilius Varus
4–1 v.u.Z.: Lucius Calpurnius Piso Pontifex
1 v.u.Z.–4 u.Z.: Gaius Caesar
4–6 u.Z.: Lucius Volusius Saturninus
6–12 u.Z.: Publius Sulpicius Quirinius

Diese Annahme ist jedoch äußerst umstritten, vor allem da Tertullian, dem man eine sehr genaue Kenntnis des Römischen Staatswesens nachsagt, schreibt, dass der Zensus von Judäa zur Zeit der Geburt des Messias durch Gaius Sentius Saturninus durchgeführt wurde und damit nicht von Quirinius.47

Viele andere Historiker und Theologen sind ebenfalls davon überzeugt, dass zur Zeit Herodes nicht Sulpicius Qurinius Statthalter in Syrien war und auch nicht, dass er für eine Volkszählung zu der Zeit zuständig war. So beschreibt z.B. Johann Hahn 1804, dass die Volkszählung, die unter Sentius Saturninus zur Zeit des Herodes durchgeführt worden ist, ruhig verlief und es keine Aufstände gab. Deshalb wurde diese – im Gegensatz zu anderen Provinzen – nicht „berühmt“. Die spätere Volkszählung unter Sulpitius Qurinius habe Unruhen verursacht und sei deshalb bekannter geworden.48

 

Lukas 2,2 richtig verstehen

Einige Theologen weisen darauf hin, dass die Stelle in Lukas 2,2 nicht ganz korrekt übersetzt wurde oder unterschiedlich verstanden werden kann. In Lukas 2,2 heißt es: „Diese Erfassung war die erste …“ (πρῶτος). Das Wort „erste“ lässt schon mal darauf schließen, dass es mindestens zwei Volkszählungen in Judäa gegeben hat. Wie W. Brindle schreibt, erwähnt der antike Geschichtsschreiber Josephus nur eine, während Lukas zwei erwähnt. „Die erste“ in Lukas 2,2 und eine weitere in Apostelgeschichte 5,37 (man geht davon aus, dass Lukas die Apostelgeschichte geschrieben hat). Hätte Lukas von nur einer Volkszählung gewusst, hätte er sicherlich auch nur von „der Volkszählung“ gesprochen und nicht von der „ersten Volkszählung“. Er wusste also sehr wohl von der bekannten Volkszählung 6-7 u.Z. unter Quirinius. Er bezieht sich in Lukas 2,2 jedoch nicht auf diese, sondern auf eine davor, die historisch nicht bekannt ist. In Apostelgeschichte 5,37 wird aber von dieser bekannten Volkszählung: „in den Tagen der Volkszählung“ gesprochen. Jeder kannte also diese Volkzählung. Lukas könnte deshalb diese Volkszählung als Anhaltspunkt für die vorherige Volkszählung, „die erste“ oder die „davor“ gewählt haben, damit die Leute sie einordnen konnten.49

Das Wort „erste“ müsste dahingehend gelesen werden, als die „erste von Zwei“ und damit kann es auch als „bevor“ oder „vor“ gelesen werden: „vor der Volkszählung, die Quirinius durchführte“. Frederick F. Bruce übersetzt diesen Satz in Lukas 2,2 wie folgt:

„Diese Registrierung fand vor derjenigen statt, die vorgenommen wurde, als Quirinius Statthalter von Syrien war.“50

 

Schlussfolgerung

E. Huschke kommt bereits 1840 zu dem Schluss, dass die Erklärung – dass Quirinius zweimal Statthalter in Syrien war – nicht haltbar ist. Er geht jedoch davon aus, dass diese letzte Erklärung des richtigen Verständnisses von Lukas 2,2 „nicht nur zulässig ist, sondern auch, dass Lukas nach den Sprachgesetzen und dem Zusammenhange gar nicht anders verstanden werden kann“. 51

Auch kann man sich Brindles Schlussfolgerung anschließen wenn er schreibt, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass Herodes beauftragt wurde, eine Volkszählung durchzuführen, besonders hinsichtlich seines nahenden Todes. Quirinius könnte Statthalter in Syrien zur Zeit der Geburt des Messias gewesen sein, oder auch nicht. Das ist jedoch irrelevant, da Lukas 2,2 die erste Volkszählung beschreibt, die vor der sehr gut bekannten Volkszählung stattfand, die von Quirinius 6-7 u.Z. durchgeführt wurde. Brindle geht davon aus, dass die „erste“ Volkszählung ca. 5 v.u.Z. stattgefunden hat. 52

Auch der Theologe Johann Hahn, der 1802 das Werk „Biblische Archäologie“ schrieb, geht davon aus, dass der Messias entweder „am Anfang des letzten oder am Ende des vorletzten Jahres des Herodes“ geboren wurde.53 Demnach wäre die Volkszählung Ende 5 v.u.Z. oder Anfang 4 v.u.Z. durchgeführt worden. Da der Messias geboren wurde, bevor Herodes der Große starb (im Frühjahr 4 v.u.Z.), müsste der Messias im Herbst 5 v.u.Z. geboren sein. Dies deckt sich mit dem 15. Regierungsjahr Tiberius in dem der Messias getauft wurde und mit der biblischen Angabe, dass Er ca. 30 Jahre alt war, als auch mit der Prophetie Daniels. Zudem ist es in Übereinstimmung mit der nachfolgend bestimmten Jahreszeit.

 

 

Die Jahreszeit


Den biblischen Hinweisen zufolge, kann der Messias nur im Herbst geboren sein.

SchafhirteWinter ist die einzige Jahreszeit, wo der Messias nicht geboren sein konnte. Alle biblischen Angaben sprechen für eine Geburt im Herbst (Weihnachten am 24-26 Dezember hat mit der Geburt des Messias nichts zu tun!). Der Evangelist Lukas berichtet, dass in der Nacht der Geburt des Messias immer noch Schafhirten und ihre Herden auf der Weide waren (Lukas 2,8). Im November war das Wetter in Israel kalt und nass (vgl. Hohelied 2,11; Esra 10,11.13), und die Hirten brachten ihre Schafe bereits zu dieser Zeit in die Ställe.

„Es war damals unter den Juden jener Tage Brauch, ihre Schafe auf die Felder und Wüsten zur Zeit des Passah (Frühling) zu senden und sie wieder bei der Ankündigung des ersten Regens nach Hause zu bringen.“54

„Zu der Zeit, da der Engel den Hirten von Bethlehem die Geburt des Heilandes verkündete, ließen sie ihre Herden nachts auf freiem Feld weiden. Wohl ist das Klima Palästinas nicht so streng wie das Klima unseres Landes; aber sogar dort ist die Kälte der Nacht von Dezember bis Februar enorm – wenn auch die Hitze tagsüber beträchtlich ist -, und die Hirten Judäas hatten nicht die Gewohnheit, ihre Herden nach etwas Ende Oktober auf freiem Feld zu hüten.“55

Die überwiegende Mehrheit der Bibelgelehrten, die über die Geburt des Messias berichten, kommt zu dem Schluss, dass eine Geburt des Messias im Winter nicht möglich sein konnte. Am stimmigsten ist eine Geburt im Herbst September/Oktober. 

 

 

Der Stern von Betlehem


„Als nun … [Jahuschuah] zu Bethlehem in Judäa in den Tagen des Königs Herodes geboren war, da kamen Weise aus dem Osten (oder: Morgenlande) nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben nämlich Seinen Stern im Aufgehen (oder: im Osten) gesehen und sind hergekommen, um ihm unsere Huldigung darzubringen.“ (Matthäus 2,1-2; Menge)

Vorweg muss gesagt werden, dass Astronomen und Bibelforscher viele unterschiedliche Himmelsereignisse, die sich zwischen den Jahren 12 – 2 v.u.Z. ereignet haben, dem Stern Betlehem zuordnen. Alle haben Schwachstellen. Aber jeder kann sich ein Ereignis herauspicken, damit es das favorisierte Geburtsjahr des Messias unterstützt. Mit dem Stern von Betlehem kann jedoch keineswegs die Geburt des Messias sicher bestimmt werden. Es gibt viel zu viele unsichere Faktoren, die bei der Bestimmung eine Rolle spielen. Der Vollständigkeit halber soll trotzdem nachfolgend der Stern von Betlehem ebenfalls untersucht werden.

Man kann davon ausgehen, dass die „Weisen aus dem Morgenland“ irgendwo aus der Gegend um Babylon kamen.

infoErstaunlicherweise wird gerade in der Elberfelder-Bibel, die ansonsten sehr genau übersetzt, das Wort Magier für die Weisen benutzt, das eher an Zauberer und Astrologen denken lässt. In den alten Kulturen hat man jedoch schon ein sehr hohes Wissen von Astronomie. Die Begriffe Astronomie und Astrologie (wie wir sie heute kennen) dürfen nicht verwechselt werden. Während mit Astronomie, dass Wissen, Beobachtung und Berechnung von vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Himmelskörper und Konstellationen bezeichnet wird, ist Astrologie die Zukunftsdeutung der Himmelkonstellationen auf das Alltagsleben von einzelnen Menschen oder das Schicksal ganzer Nationen. Astrologie im Sinne der „Zeichendeuterei“ wird von JaHuWaH verboten (5. Mose 18,10; 2. Könige 17,17; 21,6, Schlachter/Menge). Denn man holt sich Hilfe nicht bei Ihm, sondern befragt die Sterne und Planeten. Das ist Götzendienst. Da die Weisen aus dem Morgenland ein großes Wissen über die alttestamentlichen Schriften gehabt haben mussten, waren es sicher keine Magier, Zauberer oder Astrologen.

Babylon IschtartorBabylon liegt östlich von Jerusalem. Die Babylonier wurden als große Astronomen und Sternenkundige betrachtet. 587 v.u.Z. wurde Jerusalem von den Babyloniern eingenommen und zerstört. Bereits bei dem ersten Überfall auf Jerusalem 605 v.u.Z. wurden viele Gefangene nach Babylon gebracht, wo sie viele Jahre lebten. Und obwohl viele nach der „Babylonischen Gefangenschaft“ unter dem medo-persischen König Artaxerxes I. und unter der Führung Esras wieder nach Jerusalem zurückkehrten, blieben doch viele Juden in diesem Gebiet für viele Jahrhunderte. Es könnte auch sein, dass die „Weisen aus dem Morgenland“ Nachfahren der Israeliten waren, die Babylon nie verlassen hatten. Sie kannten somit die Weissagung in Daniel 9 sehr genau und sie erwarteten aufgrund der dortigen Zeitangaben den Messias irgendwann in diesem Jahr. Zudem schienen sie sich an diesem Stern von Betlehem zu orientieren. Auch wenn die Weisen aus einem anderen Teil des Morgenlandes kamen, so mussten sie ein sehr gutes Verständnis der messianischen Prophetie der alttestamentlichen Propheten gehabt haben.

infoBis heute hält sich die Vorstellung, dass die Weisen aus dem Morgenland „drei Könige“ mit Namen Caspar, Melchior und Balthazar waren. In der Bibel wird aber weder die Anzahl der weisen Männer angegeben, noch dass es Könige waren. Auch sind uns keine Namen gegeben. Das ist leider wieder, wie so oft, eine katholische Erfindung. Daher kommt auch der katholische „Dreikönigstag“ am 6. Januar. Es heißt in der Bibel lediglich, dass es weise Männer aus dem Morgenland waren.

Als Herodes von den Weisen hörte, befragte er die Schriftgelehrten, wo der Messias geboren werden sollte. Daraufhin ließ er die Weisen heimlich zu sich rufen, um sich nach der genauen Zeit des Auftauchens des Sternes zu erkundigen (Matthäus 2,-4-6). Da Herodes das Kind jedoch nicht fand, weil Josef und Maria mit dem Kind nach Ägypten geflohen waren, ließ er alle Kinder bis 2 Jahre in diesem Gebiet umbringen (er hatte Angst ihm könnte jemand seinen Königsthron streitig machen 56), 2. Mose 2,12-16. Hieraus kann man schließen, dass dieser „Stern“ schon einige Zeit früher aufgetaucht sein könnte. Dies würde auch Sinn machen, da die Weisen nach dem ersten Auftauchen des Sterns erst die lange Reise antreten mussten.

Man weiß auch nicht, wie alt der Messias war, als die Weisen eintrafen. Da jedoch Herodes aufgrund der Befragung der Weisen sehr genau wusste, wann der Stern das erste Mal auftauchte, muss er damit gerechnet haben, dass das „Kind“ schon etwas älter sein konnte, weil er daraufhin alle Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre umbringen ließ. Das wird häufig übersehen. Oft wird ein astronomisches Ereignis in einem bestimmten Monat und Jahr festgemacht und das dann als Geburtsjahr des Messias angesehen.

infoBibelkritiker behaupten hingegen gerne, dass dieser Stern nur eine Legende sei, die Matthäus hinzugefügt hat, um dem ganzen mehr Gewicht zu verleihen. Das ist jedoch ausgeschlossen, da Matthäus auf die alttestamtliche Prophezeiung des Propheten Bileams in 4. Mose 24,17 verweist. Wobei diese Stelle nicht unbedingt auf einen buchstäblichen astronomischen Stern hindeuten muss. Auch aus dem Bericht Matthäus geht das nicht unbedingt hervor.

Der Stern wurde von den Weisen aus dem Morgenland im Osten gesehen. Dieser Stern könnte ein Komet, eine Supernova oder eine Planetenkonjunktion gewesen sein, die ein helles Licht am Himmel erzeugen. Manche gehen auch von einer Verfinsterung eines Himmelsköpers durch einen anderen aus (Okkultation). Der Stern von Betlehem könnte aber auch ein Wunder des Allmächtigen gewesen sein und diese außergewöhnliche Himmelserscheinung kann astronomisch nicht nachgewiesen werden.

Ein heller und gut sichtbarer Meteor kann es kaum gewesen sein, denn solche Feuerbälle können nur für Sekunden am Horizont gesehen werden – viel zu wenig Zeit für die Weisen durch den Orient bis nach Betlehem zu reisen.

Ein Komet kann für das menschliche Auge bis zu einigen Wochen entweder in der Morgen- oder Abenddämmerung gesehen werden. Da Kometen ihre Position am Himmel (im Gegensatz zu normalen Sternen) wechseln, könnte es sein, dass die Weisen den Stern zuerst im Osten sahen und diesem dann nachgingen, um ihn später über Betlehem zu sehen. Im 11/12 v.u.Z. erschien der Komet Halley. Für die Geburt des Messias wäre dieser Komet zu früh. M. Munter machte 1827 einen Kometen im April 4 v.u.Z., der in chinesischen Chroniken erwähnt wird, als Stern von Bethlehem aus. Christi Geburt soll demnach im Dezember 4 v.u.Z. gewesen sein.57 Kometen wurden jedoch grundsätzlich als ein schlechtes Omen betrachtet, die Katastrophen wie Hochwasser, Hunger und Tod mit sich bringen und nicht auf die Geburt von Königen oder Monarchen hinweisen. Auch in der Bibel werden „fallende Sterne“ mit etwas Negativen in Verbindung gebracht. So ist Luzifer als „Glanzstern vom Himmel gefallen“ (Jesaja 14,12) und auch mit dem angekündigten Endgericht werden Sterne „vom Himmel fallen“ (Matthäus 24,29).

infoObwohl ein Komet kaum in Frage kommt, stellen Künstler seit Beginn des 14. Jahrhunderts den Stern von Betlehem als Kometen dar: Ein Stern mit einem Schweif.

Der Astronom Johann Kepler beobachtete im Dezember 1603 am Morgenhimmel eine Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn. Im Herbst des darauf folgenden Jahres gesellte sich am Abendhimmel der Planet Mars zu den beiden anderen Planeten hinzu. Er beobachtete zudem am 9. Oktober 1604 im gleichen Sternbild das Aufleuchten einer Supernova. Er rechnete zurück und fand eine ähnliche Abfolge von Ereignissen im 7. Und 6. Jahrhundert v.u.Z.58

7 v.u.Z. ereignete sich tatsächlich eine dreifache Konjunktion zwischen Saturn und Jupiter im Sternbild Fische. 6 v.u.Z. zog Mars an den beiden Planeten vorbei. Die beiden Himmelsobjekte kamen sich dreimal hintereinander sehr nahe. Sie bleiben in ihrer Umlaufbahn, stehen aber von der Erde aus gesehen fast in einer Linie. Für einen Beobachter scheinen sie dabei zu einem hellen Lichtpunkt zu verschmelzen und mit bloßem Auge sichtbar. 59

SupernovaEs könnte jedoch auch eine Nova oder Supernova gewesen sein. Eine Supernova ist gemäß Astronomen ein Stern, der durch eine gewaltige Explosion einen großen Teil seiner Masse verliert und ganz zerstört wird. Eine Supernova leuchtet sehr viel heller als eine Nova oder gar normale Sterne. Das Licht kann sogar bei Tageslicht gesehen werden. Diese spektakulären Objekte sind sterbende Sterne, auch wenn sie neu sind. Das Auftauchen einer Nova oder Supernova ist nicht vorhersehbar – ein besonders heller wird ca. alle 20 Jahre sichtbar. Obwohl eine Supernova tatsächlich ein würdiges Zeichen für einen kommenden König sein könnte, so gab es keine Supernova um die Jahre der möglichen Geburt des Messias. Chinesische Astronomen bestätigen dies, denn sie schrieben grundsätzlich sehr genau alle außergewöhnlichen Himmelserscheinungen auf. Eine Supernova in diesem Zeitraum verzeichneten sie jedoch nicht.60 Allerdings berichteten sie von einem neuen Stern, der am 10. März und 27. April 5 v.u.Z. unserer Zeitrechnung erschien. Dieser Stern war jedoch nicht besonders hell. Es könnte sich um einen Kometen oder eine einfache Nova gehandelt haben, die nicht außergewöhnlich ist.61

David H. Clark und John Parkinson vom University College in London sowie Richard Stephenson von der University of Newcastle halten jedoch diese helle Nova im Frühjahr 5 v.u.Z., die in chinesischen Chroniken erwähnt wird, für den Stern von Bethlehem. Christi Geburt datieren sie auf Ende 5 v.u.Z.62

Andere Astronomen machen eine Kombination aus astronomischen Ereignissen für den Zeitpunkt der Geburt des Messias aus. Colin Humphreys, University of Cambridge, favorisiert eine Folge von Konstellationen: Saturn und Jupiter in den Fischen (7 v.u.Z.), anschließend Mars, Jupiter und Saturn (6 v.u.Z.) und ein Komet (5 v.u.Z.), der in chinesischen Chroniken erwähnt wird. Christi Geburt datiert er ins Frühjahr 5 v.u.Z. Mark Kidger vom Instituto Astrofisica de Canarias in Teneriffa, setzt auf diese erwähnte Nova während einer Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahr 5 v.u.Z. Diese Nova war vielleicht der Stern DO Aquilae, der heute noch mit dem Fernrohr erkennbar ist. Ivor Bulmer-Thomas aus London deutet den Stillstand des Planeten Jupiter als Stern von Bethlehem. Jesus wäre dann im Herbst 5 v.u.Z. geboren worden. 62

antike Münze aus Antiochien 13 n.Chr.Der amerikanische Physiker Michael Molnar an der Rutgers Universität deutet den Stern von Betlehem eher astrologisch und geht für die Geburt des Messias von einer Mondbedeckung Jupiters am 17. April 6 v.u.Z. aus. Molnar, der auch ein Experte alter Münzen ist, kam auf diese Theorie nachdem er eine antike Münze aus Antiochien aus dem Jahr 13. u.Z. gekauft hatte. Die Münze zeigt einen Widder, der sich nach einem hellen Stern umdreht, der sich nahe einer Mondsichel befindet. Der Widder war das Schutzzeichen der damals zum römischen Reich gehörenden Stadt Antiochien. Während des Jahres 6. v.u.Z. fanden zwei Mondbedeckungen durch Jupiter statt, die in der mittleren Osten gesehen werden konnten. Allerdings hätten diese beiden Mondbedeckungen nicht sehr gut von Jerusalem aus gesehen werden können und eine davon auch nicht von Babylon aus. Molnar argumentiert jedoch, dass die Weisen gut genug Wissen hatten, um zu wissen, dass sie geschehen, ohne sie sehen zu müssen.“64. Allerdings handelt es sich hier um heidnische Astrologie, die JaHuWaH im Alten Testament strikt verbietet. Die Weisen aus dem Morgenland konnten über die nahende Geburt des Messias nur aus den alten Schriften der Juden und von den Juden selbst, die im babylonischen Reich nach der Gefangenschaft zurückgeblieben waren, erfahren haben. Sie sind wohl keinem heidnischen Horoskop gefolgt.

All diese astronomischen Ereignisse haben tatsächlich stattgefunden, wie die Astronomen bezeugen. Aber ob sie tatsächlich damals auch jemand beobachtete und ob es die Weisen aus dem Morgenland waren, können wir nicht sicher wissen. Es könnte auch einfach ein direktes Wunder des Allmächtigen gewesen sein, der die Weisen aus dem Morgenland nach Betlehem führen wollte. In der Bibel werden als „Sterne“ auch Engel bezeichnet. So z.B. in Offenbarung 1,20 oder eben der gefallene Stern Luzifer in Jesaja 14. Es heißt dort auch, er wollte sich „über die Sterne JaHuWaHs erhöhen“:

„Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne … [JaHuWaHs] erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden.“ (Jesaja 14,12)

In diesem Fall stehen „Sterne“ eindeutig für Engel. Es könnte also auch eine helle Engelserscheinung gewesen sein, die die Weisen bis nach Betlehem leitete. Auch den Hirten auf dem Feld erschien ein Engel, der ihnen die Ankunft des Messias mitteilte (Lukas 2,8-15).

Nimmt man jedoch an, dass der Stern von Betlehem tatsächlich ein astronomisches Ereignis war, kommt am ehesten das Jahr 5 v.u.Z. in Betracht, da die zu dem Zeitpunkt stattgefundenen Himmelsereignisse auch mit der Messias-Prophezeiung Daniels sowie dem 15. Regierungsjahr Tiberius bei der Taufe des Messias übereinstimmen.

Zeittafel der Geburt und Taufe des Messias

 

Damit wäre Jahuschuahs Salbung (Taufe) und Missionsbeginn auf das Jahr 27. u.Z. zu datieren: Wenn er im Herbst 5. v.u.Z. geboren wurde, dann wurde er im Herbst 4 v.u.Z. 1 Jahr alt. Im Herbst des Jahres 1 nach Chr. wurde Er 4 Jahre alt. Es ist zu beachten, dass es kein Null-Jahr gibt! Der Messias wäre damit auch bis zum Herbst 27 u.Z. 30/31 Jahre alt gewesen. Er erreichte zu dem Zeitpunkt sein 31. Lebensjahr. Es ist zu Beachten, dass es in Lukas 3,23 heißt, dass Er bei Seinem Dienstantritt „ungefähr 30 Jahre“ alt war.

Man könnte noch annehmen, dass Jahuschuah Anfang 4 v.u.Z. geboren ist, dann wäre er jedoch unmittelbar vor dem Tod Herodes geboren (später konnte er aufgrund dessen gar nicht geboren sein). Zudem wär diese Annahme auch nicht in Übereinstimmung mit der Darlegung in Lukas und die zeitlichen Angaben der Empfängnis Johannes des Täufers und des Messias im Zusammenhang mit dem Dienst der Priesterklasse Abija, der Zacharias angehörte (siehe Teilüberschrift „Die Jahreszeit“).

Auch die Angaben zur Geburt des Messias belegen, dass die Taufe Jahuschuahs und Sein anschließender Dienst im Auftrag Seines Vaters 27. u.Z. begann, was in wunderbarer Übereinstimmung mit der Zeitweissagung Daniels über den „Gesalbten“ ist.

 

Prophetische Vorhersage Daniels auf den Messias


Von all den Anhaltspunkten in der Bibel ist es die Prophezeiung Daniels über die 70 Wochen, die den exakten Zeitpunkt der Taufe und des Todes des Messias vorhersagt. Die Ereignisse in Daniel 9 finden im 1. Jahr der Regierung Darius (539 v.u.Z.) statt (Vers 1). Daniel lebte bereits seit 65 Jahren am Babylonischen Hof (605 v.u.Z. fand die erste Deportation der Juden nach Babylon statt). Mittlerweile hat das medo-persische Weltreich das babylonische Weltreich abgelöst. Bevor Daniel die Vision in Daniel 8 erhielt (die in Daniel 9) erklärt wird, war er mit den Gedanken beschäftigt, wie lange ihre Gefangenschaft in Babylon noch andauern würde. Er achtete genau auf die Aussagen des Propheten Jeremias:

„Im ersten Jahr seiner Regierung [Darius I.] achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, von der das Wort … [JaHuWaHs] an den Propheten Jeremia ergangen war, dass die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte.“ (Daniel 9,2)

Diese Prophezeiung lautet in Jeremia:

„Fürwahr, so spricht … [JaHuWaH]: Wenn die 70 Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, werde Ich mich euer annehmen und Mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.“ (Jeremia 29,10)

Während Daniels Gebet kam erneut der Engel Gabriel, der ihm bereits zuvor, in Daniel 8, die Vision über die 2300 Abende und Morgen gegeben hatte, um ihm nun das „Verständnis“ zu geben (Daniel 21-23), diese Vision zu verstehen. Seine Worte lauteten:

 

 

Vers für Vers-Auslegung der 70-Wochen-Prophezeiung in Daniel 9,24-27


Vers 24

„Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.“ (Vers 24)

Jerusalem"Über dein Volk und deine heilige Stadt“ :

Es handelt sich hier um Jerusalem und das israelitische/jüdische Volk zu jener Zeit. Hier geht es nicht um die neutestamentliche Gemeinde und auch nicht um den modernen Staat Israel!

"sind 70 Wochen bestimmt“:

Buchstäblich heißt es im hebräischen Text „70 Siebener“. Das heißt 70 x Wochen (7 Tage). Während in der Prophezeiung über die Gefangenschaft Daniels 70 Jahre sind, so sind es nun 70x7 Jahre. Denn es handelt sich hier um „Jahrwochen“. 3. Mose 25,8 zeigt diese Art der Berechnung. Die Hebräer waren mit dieser Zählweise vertraut. Hier wird ebenfalls dasselbe Wort „Siebener“ gebraucht. 70 Prophetische Wochen sind 490 buchstäbliche Jahre.

Beachte bitte, dass es sich bei den 70 Wochen um eine prophetische Zeitangabe handelt. Das heißt, es gilt das Jahr-Tag-Prinzip, wie es in 4. Mose 14,34 und Hesekiel 4,4-6 angegeben wird: 1 prophetischer Tag = ein buchstäbliches Jahr. So umgerechnet ergeben 70 prophetische Wochen 490 tatsächliche Jahre (70x7 Tage = 490 Tage = 490 Jahre). Dieses Tag-Jahr-Prinzip hat bereits Clemens von Alexandrien im zweiten und dritten Jahrhundert angewandt, als auch viele Bibelgelehrte der darauffolgenden Jahrhunderte, wie z.B. John Wycliffe, John Knox, William Tyndale, Martin Luther, John Calvin, Ulrich Zwingli, Phillip Melanchthon, Sir Isaac Newton, Jan Huss, John Foxe, John Wesley, C. H. Spurgeon, Matthew Henry, Adam Clarke, oder Albert Barnes.65 Dass dieses Prinzip auch in Daniel 9 angewendet werden muss, zeigt bereits die Logik. Wenn es Tage bedeuten würde, wäre der Messias knapp 500 Jahre früher auf die Erde gekommen. Das wäre eine völlig sinnlose, unhaltbare und bedeutungslose Prophetie.

Auch Jahuschuah bringt diese Zeitperiode ins Gespräch als Petrus fragte, wie oft man vergeben soll. Der Messias antwortete: „siebzig mal sieben“ (Matthäus 18,21-22). 70x7 ist ebenfalls 490. So viele Jahre wurde dem jüdischen Volk Zeit gewährt, um von ihren Sünden umzukehren, was nachfolgender Halbsatz des Verses 24 zeigt.

"um der Übertretung ein Ende zu machen“:

Eine Aufforderung an das jüdische Volk, ihre Übertretungen des Gesetzes und damit Rebellion gegenüber dem Schöpfer zu beenden und umzukehren zum Gehorsam.

"und die Sünde abzutun“:

Weist hin auf den Messias und Seinem Sieg über den Tod, den die Sünde für jeden Sünder mit sich bringt.

"um die Missetat zu sühnen“:

Weist auf den Messias, den Gesalbten, der die Sühnung für die Sünden der Gläubigen erwirkte.

"eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen“:

Weist auf den Tod des Messias, der eine ewige Gerechtigkeit für alle bewirkt, die im Glauben an Ihn und Sein Opfer in Seine Fußspuren wandeln.

"um Gesicht und Weissagung zu versiegeln“:

Jahuschuahs heilige Mission erfüllt sich zur exakt festgesetzten, vorhergesagten Zeit. Das „Versiegeln“ von Gesicht und Weissagung kann auch wieder ein Hinweis auf die ursprüngliche Vision in Kapitel 8 sein.

"und ein Allerheiligstes zu salben“:

So wie der irdische Tempel gesalbt wurde (3. Mose 8,10-11), so wurde auch der Himmlische Tempel durch den Messias gesalbt. Waren im Alten Bund menschliche Priester für den Dienst eingesetzt, so ist nach Seiner Himmelfahrt nun Jahuschuah unser Hohepriester. Er selbst wurde bei Seiner Taufe gesalbt (Matthäus 3,16; Markus 1,9; Lukas 3,21).

Im Grunde ist das Allerheiligste nicht nur JaHuWaHs Gesetz des Lebens (im irdischen Allerheiligsten stand die Bundeslade mit den 10 Geboten), sondern das Allerheiligste für den Menschen ist der Sohn, denn ausschließlich durch Ihn kommen wir zum allmächtigen Vater und werden wieder in den ursprünglichen, sündenfreien Zustand versetzt, was ewiges Leben bedeutet. JAHWUAHs Gesetz des Lebens, das durch die Sünde besudelt wurde, sowie die Menschen, die es übertreten haben aber das Opfer des Messias annehmen und Ihm nachfolgen, werden dadurch wieder in seinen reinen Zustand gebracht.    

Es ist zudem ein Hinweis auf die Vision in Daniel 8 über die 2300 Abende und Morgen, wo es heißt, dass das Heiligtum wieder „gereinigt“ oder „gerechtfertigt“ werden wird (Daniel 8,14). Auch diese 2300 prophetischen Tage können nur 2300 prophetische Jahre sein, die zur selben Zeit beginnen, wie die 70 prophetischen Wochen in Daniel 9. Denn der Engel Gabriel erklärt dort die Vision, die in Daniel 8 beschrieben wird (Daniel 9,20-23): „70 Wochen sind über dein Volk und Deine heilige Stadt bestimmt…“ (Vers 24). Von den 2300 Abende und Morgen sind 70 Wochen für die Juden (dein Volk) bestimmt. Das Ende der 2300 Abende und Morgen bezieht sich jedoch auf die Endzeit: „Du sollst wissen, Menschensohn, dass das Gesicht sich auf die Zeit des Endes bezieht!“ (Daniel 8,17)

Unser Erlöser vergoss Sein Blut für die Sünden und wurde damit zum Hohepriester für die gläubigen Menschen „geweiht“. Wie Paulus schreibt, wurde auch der „erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht“ (Hebräer 9,13). Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt verrichtete er den Dienst, der bis zu dem Zeitpunkt von JaHuWaH für die irdischen Priester angeordnet wurde. Im Gegensatz zu den Priestern in den Schriften des alten Bundes, geschieht dieser Dienst aber ohne Blut, denn das Blut hat Er ein für alle Mal mit Seinem eigenen, vollkommenen, reinen Opfer dargebracht (im Alten Bund geschah dies im Vorhof des Heiligtums durch die Opfertiere) und damit hat Er den zweiten Bund und Seinen Hohepriesterdienst im Himmel mit Seinem eigenen Blut, das er auf dieser Erde (Vorhof) vergossen hat, eingeweiht.

Priester im AllerheiligstenSo wie jedoch im Alten Bund der Hohepriester einmal im Jahr das Heiligtum mit dem Gesetz JaHuWaHs reinigte am Versöhnungstag, der auch als Gerichtstag bezeichnet wird, so wird Jahuschuah, unser Hohepriester, am Ende der prophetischen 2300 Abende und Morgen beginnen, alle Menschen zu richten (siehe hierzu auch Daniel 7). Denn der Himmlische Vater hat das Gericht dem Sohn übergeben (Johannes 5,22.27-30; 8,16). Es ist keinesfalls so, dass es am Ende der Zeit nur noch ein Gericht über die Ungläubigen gibt. ALLE Menschen, auch die Gläubigen, so auch z.B. Paulus, werden vor dem himmlischen Richter stehen (Römer 14,10; 2. Korinther 5,10; Prediger 3,17; 12,14; Judas 1,18). Aber im weiteren Sinne ist das Gericht über die Welt bereits mit dem Tod Jahuschuahs über die Welt gekommen. Der Wiedersacher, der Teufel, und damit die Sünde, wurden zu diesem Zeitpunkt besiegt. „Der Fürst dieser Welt ist gerichtet“ (Johannes 16,11; 12,31). Für jeden Menschen ist es dadurch möglich, ewiges Leben zu erhalten. Paulus schreibt, dass es einen Tag geben wird, „da Gott das Verborgene der Menschen richtet“ nach dem Evangelium Jahuschuahs.“ (Römer 2,14-16; vgl. auch Matthäus 12,26). In Apostelgeschichte heißt es, dass JaHuWaH „einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat“ (Apostelgeschichte 17,30-31). „Der Herr [Jahuschuah im Auftrag JaHuWaHs] wird SEIN Volk richten.“ (Hebräer 10,30, 5. Mose 32,36)

Vers 24 zeigt das Ziel der 70 Wochen-Prophetie auf. Der Fokus ist sowohl auf die Juden gerichtet, die innerhalb der bestimmten Zeit von 70 prophetischen Wochen wieder in Einklang mit ihrem Schöpfer kommen sollen, als auch auf den Messias, der gesalbt, für alle gläubigen Menschen sterben und zum himmlischen Hohepriester „geweiht“ werden soll. (Beachte: in diesem Vers gibt es nicht den kleinsten Hinweis auf ein 1000-jähriges Friedensreich, dem Antichristen oder einer sieben-jährigen Trübsalszeit).

 

 

Vers 25

„So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten[hebräisch: meschiach], dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit.“ (Daniel 9,25)

„Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems“:

Es handelt sich hier um den „Erlass“ zur Wiederherstellung, jedoch nicht um den Wiederaufbau selbst. Auch geht es hier um die Stadt Jerusalem und nicht um den Tempel.

„bis zu dem Gesalbten[hebräisch: meschiach], dem Fürsten“:

Öl-SalbungWeist auf den Messias zum Zeitpunkt Seiner „Salbung“ (Taufe), als der Heilige Geist Seines Vaters vom Himmel herabkam und Ihn als Seinen Sohn bezeichnete (Matthäus 3,13-17; Apg. 10,37-38). Jahuschuah selbst bezeichnet sich als „gesalbt“ durch Seinen Vater:

„Der Geist … [JaHuWaHs] ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden … Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!“(Lukas 4,18a)

In Jesaja 61,1 wird diese Salbung vorhergesagt. In den Schriften des Alten Bundes ist immer erst die Salbung notwendig, bevor z.B. ein König seinen Dienst antreten konnte:

“Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist … [JaHuWaHs] kam über David, von diesem Tag an und weiterhin.“ (1. Samuel 16,13)

Als der Geist JaHuWaHs wie eine Taube auf den Sohn herabkam, wurde Er mit dem Geist “gesalbt”. Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist die “Salbung”. Mit dieser Ankündigung des Vaters bei der Taufe „dies ist Mein geliebter Sohn“, zeigte Er, dass der Messias gekommen ist, und die Menschen aufwachen sollen. Kein anderes Ereignis im Leben des Messias macht dies so deutlich. Nach dieser Salbung und den 40 Tagen der Versuchung, begann Er Seinen Dienst – genau zu der vorhergesagten Zeit. „Die Zeit ist erfüllt“ (Markus 1,15). Es ist die erfüllte Zeit, die in Daniel 9,25 vorhergesagt wurde.

„vergehen 7 Wochen und 62 Wochen“:

Insgesamt 69 prophetische Wochen = 483 buchstäbliche Jahre. Siehe dazu Kapitel: „Der Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems“

„Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit“:

Die Stadt Jerusalems wurde tatsächlich wiederaufgebaut – jedoch mit vielen Hindernissen (Esra 4,4-5; Nehemia Kapitel 4+6)

 

 

Vers 26

„Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.“ (Vers 26)

Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteilwerden“:

Die 62 Wochen folgen auf die ersten 7 Wochen und Enden mit der Taufe des Messias. NACH den 62 Wochen oder anders ausgedrückt, NACH der 69. Woche, das heißt in der 70. Woche, wird der Messias „ausgerottet“. Der genaue Zeitpunkt innerhalb der 70. Woche wird im nächsten Vers angegeben (Bitte beachte, dass auch hier überhaupt kein Hinweis auf den Antichristen gegeben ist). Dieses Ereignis wurde bereits ca. 570 Jahre zuvor angekündigt:


„Doch Er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf Ihm, damit wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt worden.“ (Jesaja 53,5).


Es heißt in diesem Vers weiter, „dass Ihm nichts zuteil“ werden wird. Die Elberfelder übersetzt: „und nichts haben“. In der Menge-Bibel heißt es: „ohne Schuldspruch“. In der Fußnote der Schlachter-Bibel 1951 steht folgende Alternative: „ohne eine Schuld zu haben“.


„die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören“:

Einige Bibelausleger gehen davon aus, dass mit „zukünftigen Fürsten“ ebenfalls der Messias gemeint ist. Dies ist wohl eher nicht haltbar. Es muss vielmehr der, von jener Zeit noch zukünftige römische Herrscher Titus sein, dessen Volk Jerusalem 70 u.Z. völlig zerstörte. Und im weiteren Sinne könnten damit die römischen Herrscher gemeint sein, einschließlich des Papstes, der das Römische Reich bis 1799 beherrschte und der sogar über den Kaisern stand.


und sie geht unter in der überströmenden Flut“:

Diese Aussage könnte einhergehen mit historischen Aussagen, die den Untergang Jerusalems als so schnell wie eine Flut beschreiben.

Zerstörung Jerusalems„Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!« — darum, so spricht … [JaHuWaH]: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein *, der aufs Festeste gegründet ist: Wer glaubt, der flieht nicht! Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. Und euer Bund mit dem Tod wird außer Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden; sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen; ja, sie wird jeden Morgen daherkommen, bei Tag und bei Nacht; und es wird schon lauter Schrecken sein, die Botschaft zu hören!“ (Jesaja 28,25-19)

*Anmerkung in der Schlachter 2000 „einen Stein der Bewährung; das kann auch heißen: an dem sich das Volk bewähren muss, der offenbar macht, wie die Haltung des Volkes ist.“ Das Jüdische Volk sollte sich während der 70 prophetischen Wochen (490 Jahren) auch tatsächlich bewähren. Diese Zeit war als Bewährungszeit für die Juden bestimmt.

„und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.“

Von dieser Zeit an, wird das Wort JaHuWaHs bekämpft, verfälscht und Sein Volk (jetzt nicht mehr das jüdische Volk, sondern jeder, der Jahuschuah treu nachfolgt) verfolgt. Diese Verfolgung aller Treuen begann mit der Steinigung Stephanus (siehe nächster Vers), zog sich während des gesamten Mittelalters hindurch, geschieht heute in vielen Ländern und wird für die letzte Zeit der Erdgeschichte weltweit wieder aufflammen. Es wird dann auch generell das Ende des Kampfes mit Satan und der Sünde sein.

 

 

Vers 27


"Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.“ (Daniel 9,27)


„Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen“
.

Der vorherige Vers 26 endete mit „dem Ende“ der festbeschlossenen Verwüstungen. Vers 27 knüpft nun wieder an Vers 25 an. „Er“ bezieht sich auf den Messias, dem Gesalbten, aus Vers 25. Viele der modernen Bibelausleger sehen in ihm, ebenso wie in Vers 26 „den kommenden Fürsten“ den Endzeit-Antichristen, der einen siebenjährigen Friedensvertrag mit den Juden schließen wird. In der gesamten Bibel gibt es keinen Anhaltspunkt, dass der „Antichrist“ irgendeinem Bund mit den Menschen schließt. Wenn es heißt „er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen“, so weist das auf die Getreuen, die das Opfer des Messias annehmen und Ihm nachfolgen. Im Neuen Testament betätigt Jahuschuah diese Tatsache, indem Er diese Aussage aus Daniel 9,27 zitiert:

Denn das ist Mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!“ (Matthäus 26,28: Schlachter 1951)

„Und Er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, das für viele vergossen wird.“ (Matthäus 14,24; Elberfelder)

Der Himmlische Vater JaHuWaH schloss bereits diesen Bund mit Seinem Volk, den Er durch Seinen Sohn Jahuschuah bestätigte. Dieser bestätigende Bund ging „eine Woche“ lang nur an die Israeliten, und erst dann an die Heiden (nicht-Juden):

Apostel Paulus„Ich sage aber, dass ... [Jahuschuah, der Messias] ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen“. (Römer 15,8)

„o Same Israels, seines Knechtes, o ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten! Er, … [JaHuWaH], ist unser Gott; auf der ganzen Erde gelten Seine Rechtsurteile. Gedenkt auf ewig an Seinen Bund, an das Wort, das Er ergehen ließ auf tausend Geschlechter hin …“. (1. Chronik 16,13-17)

„Diese zwölf sandte … [Jahuschuah] aus, gebot ihnen und sprach: Begebt euch nicht auf die Straße der Heiden [nicht-Juden] und betretet keine Stadt der Samariter; geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ (Matthäus 10,5-6)

„Und … [Jahuschuah] ging von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Zidon zurück. Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus jener Gegend, rief ihn an und sprach: Erbarme dich über mich, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen! Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten Seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab, denn sie schreit uns nach! Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ (Matthäus 15,21-24)

Diese Prophezeiung der 70 Wochen (490 Jahren) galt ausschließlich dem jüdischen Volk, wie der Engel Gabriel in Daniel 9,24 bestätigt. Nach Jahuschuahs Auferstehung und Himmelfahrt, predigten die Jünger dann auch das Evangelium ihrem eigenen Volk, den Juden (Apostelgeschichte 1-6) für 3,5 Jahre. 34 u.Z. jedoch, nachdem Stephanus vor dem jüdischen Sanhedrin aussagte (Apostelgeschichte 7), wurde er für die Verkündigung des Evangeliums gesteinigt.

„eine Woche lang“:

Während dieser 70. Woche wurde das Evangelium nur den Juden gepredigt. Das Ende der 70. Woche wird durch die Steinigung Stephanus markiert (Apostelgeschichte 7,59). Exakt nach 70 Wochen, die für die Juden bestimmt oder markiert waren, erging nun das Evangelium an die Heiden. Der Prophet Stephanus zeigte der Nation Israel ihre Übertretungen des Bundes JaHuWaHs mit ihnen auf. Indem er mit Abraham begann, zeigte er den Juden die Geschichte Israels bis zur Zeit Salomos auf. Anschließend wies er die Mitglieder des Obersten Rates (Sanhedrin) zurecht, indem er Ihnen mitteilen ließ:

„Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr! Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid — ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt!“ (Apostelgeschichte 7,51-53)

Daraufhin erhielt Stephanus eine Vision von JaHuWaH, in der er den Himmel offen und „den Sohn des Menschen“ zur Rechten Seite JaHuWaHs stehen sah (Apostelgeschichte 7,56). Die Mitglieder des Sanhedrin wussten sehr wohl, wen Stephanus mit dem Ausdruck „Sohn des Menschen“ meinte. Es war der Messias, den sie hinrichten ließen. Seine Aussage versetzte sie dermaßen in Wut, dass sie Stephanus aus Jerusalem hinaus trieben und ihn steinigten. Durch diese Tat beendeten sie selbst ihre Gnadenzeit. Sie nahmen die inspirierten Worte Stephanus‘ nicht an. Damit fanden die 70 Wochen (490 Jahre), die für die Juden bestimmt waren, ein Ende. Stephanus war der letzte Prophet, der im Auftrag des Allmächtigen zum Volk Israel sprach.  

Anschließend wurde Paulus und Petrus in einer Vision gezeigt, dass sie nun nicht länger das Evangelium den Juden verkündigen, sondern nun den Heiden predigen sollen. (Apostelgeschichte 9+10 +11+ 22,17-21). In Apostelgeschichte 10 gab JaHuWaH Petrus eine Vision, in der ihm mitgeteilt wurde, dass jetzt die Zeit war, den Heiden zu predigen (Apg. 10,1-28 und 13,46). In Apostelgeschichte 9 wird uns von dem Juden Saulus berichtet, der zu Paulus wurde und als der „Apostel der Heiden“ (Römer 11,13) galt.

“Da sagten Paulus und Barnabas freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündigt werden; da ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.“ (Apostelgeschichte 13,46)

„Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut sei auf eurem Haupt! Ich bin rein davon; von nun an gehe ich zu den Heiden!“ (Apostelgeschichte 18,6)

„Als sie aber angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, erzählten sie, wie viel Gott mit ihnen getan hatte, und dass er den Heiden die Tür des Glaubens geöffnet hatte.“ (Apostelgeschichte 14,27)

WeinbergDas Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Markus 12; Lukas 20,9-20) zeigt ebenso diese Tatsache auf. Auch die ursprünglichen Arbeiter auf dem Weinberg werden durch andere ersetzt und bekommen ihn nie wieder zurück (Lukas 20,16-17). Hier geht es um Israel als Nation und auserwähltes Volk und nicht um einzelne Menschen. JaHuWaHs Versprechen für Sein Volk wurde aufgrund ihres Unglaubens zurückgewiesen. Diese ursprünglichen Verheißungen JaHuWaHs ergehen seit diesem Zeitpunkt an jeden Menschen, der im Glauben Seine Verheißung annimmt und dem Messias treu nachfolgt.

„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in ... [Jahuschuah, dem Messias]. Wenn ihr aber ... [dem Messias] angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“ (Galater 3,28-29)

undin der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen“:

In der „Mitte der Woche“ nahm der Messias die gesamte Sündenschuld der gläubigen, treuen Menschheit auf sich (siehe Gezemane) und wurde im Auftrag der Juden von den Römern ans Kreuz genagelt. Er starb als das, über Jahrhunderte lang angekündigte wahre „Passah-Lamm“. Mit Seinem vollkommenen und reinem Opfer hörte das Schlacht- und Speiseopfer, sowie aller Priestergesetze, die mit diesem Opfersystem in Verbindung standen, für immer auf (vgl. Hebräer 9,26; 10,9-10). Sie waren nicht mehr notwendig, denn nach JaHuWaHs Auferstehung und Himmelfahrt übernahm Er selbst den Priesterdienst für die Menschen. Dies wurde noch bestätigt durch den Vorhang im Tempel, der „von oben bis unten entzwei riss“ (Matthäus 72,51; Markus 15,38; Lukas 23,45). Aufgrund Unglaubens schlachteten die Juden jedoch weiterhin Tiere, bis 70 u.Z. der Tempel endgültig zerstört wurde.

und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt“

Hier wird bereits ein Hinweis auf die Zeit nach der 70. Woche gegeben. Zu „Flügel“ steht in der Anmerkung der Schlachter-Bibel 2000:


„Schnelligkeit bei der Ausführung der Gerichte. Es könnte auch bedeuten, dass diese Gräuel der Verwüstung unmittelbar darauf folgen, als eine unmittelbare Konsequenz. In Jesaja 6 bedecken die Seraphim mit zwei Flügeln das Angesicht, mit zweien die Füße und mit zweien flogen sie. Sie erachteten sich nicht für würdig, den König in seiner Herrlichkeit zu betrachten (Ehrerbietung); auch nicht, Ihm zu dienen (Demut im Dienst), und sie fliegen (beständige Dienstbereitschaft). Die Frau in Kapitel 12 bekommt die Flügel eines Adlers, damit sie schnell in die Wüste fliehen kann.“


Der irdische Tempel wird bis zum Ende der Zeit verwüstet bleiben. Er hat keine Bedeutung mehr. Und auch wenn die Juden den Tempel wieder aufbauen, so hat er für JaHuWaH und der Heilsgeschichte keine Bedeutung mehr (Matthäus 23,38-39; Lukas 13,35). Im Gegenteil, sollte der Tempel gebaut werden und gar darin wieder Tieropfer dargebracht werden, wird das die nochmalige und letztendliche Bestätigung der Ablehnung des Erlösers Jahuschuah sein – ein schreckliches Gräuel der Verwüstung.

„und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.“

Diese Aussage hat eine zweifache Anwendung: Einmal bis zur Zerstörung des Tempels 70 u.Z., alle treuen Juden nahmen den Messias beim Wort (Matthäus 24,15), und flohen rechtzeitig aus der Stadt. Tausende Juden wurden ermordet. Zum anderen wird die fest beschlossene Vernichtung mit den letzten sieben Plagen auf die Ungerechten und der Vernichtung Satans am Ende ihre endgültige Erfüllung finden.

Diese Zeitweissagung über die 70 prophetischen Wochen ist Teil der Zeitweissagung aus Daniel 8 über die 2300 prophetischen Tage. Daniel hatte eine Vision, die er nicht deuten konnte. Der Engel Gabriel wollte ihm die Vision über die 2300 prophetischen Tage, die sich auf die „Zeit des Endes“ bezieht (Daniel 8,14-27), auslegen. Daniel machte die Vision, die „keiner verstand“ und die Worte des Engels jedoch so betroffen, dass er „mehrere Tage krank wurde“ (Vers 27). Später in Daniel 9 kam der Engel erneut, um Daniel nun die Vision aus Kapitel 8 weiter auszulegen, während Daniel für sein Volk betete. Denn er wusste aufgrund der Weissagung in Jeremia 25,11-12; 29,10, dass „die Verwüstung Jerusalem in 70 Jahren vollendet sein sollte“ (Daniel 9,2) und die heilige Stadt Jerusalem wieder aufgebaut werden würde. Da Daniel befürchtete, dass der Wiederaufbau Jerusalems aufgrund der Rebellion der Israeliten verzögert würde, betete und fastete er und bat seinen Schöpfer um Vergebung der Sünden für sich und sein Volk (Daniel 9,4-20). Diese Bewährungszeit für das Volk Israel wurde mit den prophetischen 70 Jahren gewährt. Der Engel Gabriel erschien ihm nun erneut, um die Vision aus Daniel 8 zu erklären:

„Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren! Als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein viel geliebter Mann. So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht!“ (Daniel 9,22-23)

Es handelt sich hier eindeutig um das Gesicht aus Daniel 8 über die 2300 prophetischen Tage, denn zwischenzeitlich hatte Daniel keine Vision mehr. Die 70 prophetischen Wochen (490 buchstäbliche Jahre), sind daher der erste Teil der 2300 prophetischen Tage (2300 buchstäbliche Jahre). Das wird leider immer wieder übersehen. Im nächsten Vers heißt es:

„Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt…“ (Daniel 9,24)

Das hebräische Wort, das ins Deutsche mit „bestimmt“ übersetzt wurde ist חתך (chathak) und bedeutet buchstäblich „abgeschnitten“ oder „markiert“. Es sind die ersten 70 Wochen/490 Jahre der längeren Zeitperiode der 2300 Tage/Jahre aus Daniel 8,14. Es ist die Zeit, die besonders für das Volk Israel „bestimmt“ oder von den 2300 Tage/Jahre „abgeschnitten“ ist. Denn die restlichen Jahre der 2300 gelten für alle Menschen, nicht nur für die Juden. JaHuWaH gab dem Volk Israel 70 Wochen, um ihre Sünden zu bereuen und umzukehren. Mit der letzten prophetischen Woche lief diese Zeit ab.

Für die Berechnung der Salbung und der Kreuzigung des Messias ist diese Tatsache nicht unbedingt wichtig. Wenn dies jedoch verstanden wird, können viele falsche Annahmen über die 70 Wochen ausgeräumt werden. Bevor nun nachfolgend erklärt wird, wann und mit welchem Ereignis diese 70 Jahr-Wochen (und damit auch die 2300 Tage/Jahre) beginnen und wann sie enden, soll erst noch der Frage nachgegangen werden, warum gerade diese Prophezeiung heute so missverstanden wird.

 

 

Jesuitische Verschleierungstaktik


Obwohl man in den ersten Jahrhunderten nach der Reformation das richtige Verständnis über die 70 prophetischen Wochen in Daniel 9 hatte, kursieren heute die eigenartigsten Ansichten.

Es sind besonders die Dispensationalisten, die im modernen Staat Israel eine Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen sehen. Der Dispensationalismus ist eine um 1830 entstandene Form der Bibelauslegung, die heute „eine der populärsten Schulströmungen der Theologie und Bibelauslegung unter konservativen evangelikalen und fundamentalistischen Protestanten“ darstellt.66

Diese Bibelausleger legen die 70. Jahrwoche dieser Prophezeiung des Alten Bundes in die ferne Zukunft. Denn paradoxerweise nimmt man an, Gott habe Seinen ursprünglichen Plan, den Juden das verheißene, irdische Königreich zu geben, auf die Endzeit verschoben, als dieses Volk den Messias als Sohn des Allmächtigen ablehnte. Wie kommt eine solche Auslegung zustande?

Martin LutherUm das zu verstehen, ist ein Blick in die Verschleierungs- und Verwirrungstaktik der Jesuiten im 16./17. Jahrhundert hilfreich. Die Römisch-Katholische Kirche beauftragte jesuitische Priester, eine falsche Auslegung der Bibelprophetie als Teil der Gegenreformation in Umlauf zu bringen, als die Protestanten anfingen, das Papstsystem als den Antichristen und das Tier in Offenbarung 13 und 17 zu identifizierten. So wollte man Aussagen wie „das Papsttum ist der Sitz des wahren und leibhaftigen Antichristen“ von Martin Luther (1483-1519) im Keim ersticken und alles tun, um die Prophetie von der Gegenwart abzulenken. Zum Teil legte man die gesamte Prophetie in die Vergangenheit (Preterismus)67 und zum Teil in die Zukunft (Futurismus).

 

 

Eine prophetische Lücke von ca. 2000 Jahren?

Der Jesuit Franziskus Ribera (1537-1591) begann 1585 einen umfangreichen 500-seitigen Kommentar über das Buch Offenbarung zu schreiben, indem er die ersten Kapitel auf das antike Rom anwandte und den Rest der Offenbarung in die ferne Zukunft legte, die unmittelbar vor dem zweiten Kommen des Messias auf 3,5 Jahre beschränkt sein würde.68 Er – im Gegensatz zu den Reformatoren – behauptete, dass die 1260 Tage und die 42 Monate in Offenbarung 13, ebenfalls wie die Prophetie über das „kleine Horn“, das „eine Zeit zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ in Daniel 7,24-25 buchstäbliche 3,5 Jahre sind. Er lenkte so von der protestantischen Auslegung ab, dass die 1260 Tage sowie „Zeit zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ gem. dem Jahr-Tag-Prinzip 1260 Jahre der mittelalterlichen Papstherrschaft sind.  

In dieser zukünftigen Zeitperiode sollte der Antichrist auftreten und den Tempel in Jerusalem wieder aufbauen und den Messias verwerfen. Ebenso weisen heute die letzten sieben Jahre der 70 Wochen in Daniel 9 auf einen zukünftigen Antichristen, der sich in den wiedererrichteten Tempel in Jerusalem setzen und eine 7-jährigen Trübsalszeit einleiten soll. Wenn der Tempel erbaut ist, sollen gemäß dieser Auslegung sogar dort wieder Tieropfer dargebracht werden. Der Glaube an den Messias, der für die Gläubigen ein einmaliges Opfer dargebracht hat, und damit dem irdischen, alttestamentlichen Opfersystem ein Ende machte, wird damit null und nichtig gemacht. Daniel 9,27 wird folgendermaßen ausgelegt:

„Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang“

Mit „er“ ist hier nicht der Messias oder der römische Kaiser Titus gemeint, der Jerusalem 70 u.Z. zerstören ließ, sondern der Antichrist, der eine Art Friedensvertrag mit den Juden zu Beginn der 70. Prophetischen Woche (insgesamt sieben Jahre) ca. 2000 Jahre später abschließen wird.

„in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen“

In der Mitte der sieben Jahre Trübsal in der Endzeit, wird der Antichrist den Vertrag brechen und sich gegen Israel wenden und die Tieropfer verbieten (die zu Beginn der 7 Jahre wieder eingesetzt werden!). Das aufhören der Tieropfer in der Mitte der 7 Jahre wird als unwiderlegbarer Beweis gewertet, dass der jüdische Tempel, der die Tieropfer beinhaltete, auf dem Tempelberg in Jerusalem noch vor Beginn der 7 Jahre wieder aufgebaut werden muss.

Das ist jedoch eine Prophetie-Auslegung, die mit der einzigen Absicht ins Leben gerufen wurde, die Menschen in die Irre zu führen und so die wahre Identität des Antichristen zu verschleiern. Es ist eine ungeheuerliche Blasphemie, JAHWUAHs Prophezeiung über den Tod Seines Sohnes für unsere Erlösung mit dem Antichristen in Verbindung zu bringen! Die Mehrheit der heutigen und besonders der vergangenen anerkannten Bibelausleger weltweit haben Daniel 9,27 nie auf diese Weise ausgelegt.

FinaleSeit Anfang des 19. Jahrhunderts geht dieser katholische Same des Futurismus auf protestantischen Boden auf und blüht heute in voller Pracht. Autoren wie Tim LaHaye und Jerry Jenkins griffen diese Lehre eines kommenden Antichristen während einer 7-jährigen Trübsalszeit, sowie die vorausgehende geheime Entrückung der Gläubigen auf. Bücher wie „Finale“ (engl.: Left behind) gehören zu den erfolgreichsten christlichen Romanen aller Zeiten. Immer mehr Protestanten glauben an die geheime Vorentrückungslehre, an die siebenjährige Trübsalszeit, an einen zukünftigen Antichristen und an einen irdischen dritten Tempel mit Einsetzung von Tieropfern. Diese jesuitische Auslegung verbirgt den wahren Antichristen, der im Vatikan sitzt. Diese gefälschte Prophetie hat sich wie eine Welle über die ganze Welt ausgebreitet und heute glauben diesen Unsinn sogar bodenständige protestantische Gemeinden. Man lehrt diese Roman-Darstellung als wäre sie eine biblische Wahrheit. Der gegenwärtige Jesuiten-Papst Franziskus dürfte den heutigen Verbreitern dieses Märchens sehr dankbar sein.

Die Prophetie der 70-Wochen darf nicht auseinandergerissen werden und ein Teil davon in eine unbestimmte Zukunft verlegt werden. Sie enthält keine Lücke von einer undefinierten Zeitperiode von vielen Jahrhunderten zwischen der 69. und 70. Woche!! Es ist eine zusammenhängende Zeitweissagung, die man nicht willkürlich auseinanderreißen kann! Wenn man zwischen der 69. und der 70. Woche eine weitere Zeitperiode einschiebt, dann wäre die, in der Bibel genannte 70. Woche nicht mehr die 70. Woche! Welche Unlogik nimmt der verführte Mensch doch hin. Auch zwischen den ersten 7 Wochen und den darauffolgenden 62 Wochen gibt es keine Lücke. Wenn uns die Bibel eine exakte Zeitkette für eine Zeitweissagung gibt, dann ist es dem Menschen sicher nicht erlaubt, einfach eine zusätzliche willkürliche Zeit einzuschieben.

Zudem enthält Daniel 9,27 kein Wort über eine Zeitperiode der Trübsal oder einen Wiederaufbau des jüdischen Tempels, oder eines Antichristen. (Siehe hierzu auch: „Die geheime Entrückung und die siebenjährige Trübsal - Ein Trugschluss“)

Diese Stelle in Daniel 9,24-27 ist eine perfekte Prophezeiung auf den kommenden Messias. Es ist eine so unglaublich deutliche Aussage (Daniel 9,25), die beweist, dass der „Gesalbte“ der Messias ist, der kommen soll, um alle vom ewigen Tod zu erretten, die Ihn im Glauben und in der Wahrheit annehmen und nachfolgen. Wer hat – möglicherweise gerade deshalb – ebenfalls versucht, diese Aussage zu unterdrücken? Traurigerweise die Juden selbst. Rabbiner haben Daniel 9 mit einen Fluch belegt, damit keiner diese Verse liest.69 Es verwundert deshalb nicht, dass sie den Messias, als Er zur geweissagten Zeit kam, nicht erkannten, Ihn ablehnten und Ihn schließlich sogar für Seine Behauptung, Er sei der König der Juden, hinrichten ließen.

Diese Prophetie auf den zukünftigen Messias kann im Grunde kaum missverstanden werden. Es heißt in Daniel 9,27, dass „der Gesalbte“ (Vers 25) in der Mitte der prophetischen Woche „ausgerottet“ wird. Das hebräische Wort das hier mit „Gesalbter“ übersetzt wurde ist משׁיח (maschiach). Es ist der Messias. Der Gesalbte (Messias) starb am Kreuz. Und genau zu der Zeit „hörten die Schlacht- und Speiseopfer auf“, denn der Messias selbst wurde zum wahren und perfekten Opfer für die gläubigen Menschen.

Das „Gräuel der Verwüstung“ das aufgestellt werden soll, geschah 70 u.Z. als Jerusalem durch die römische Armee unter Titus zerstört wurde. Der Messias prophezeite den Jüngern:

„Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden.“ (Matthäus 23,38)

Modell des zweiten Tempel JerusalemsWenn der Tempel durch die Juden wieder aufgebaut wird, so ist das keinesfalls JaHuWaHs Plan. Nach der Zerstörung Jerusalems, fing das heidnische Rom an, die biblischen Wahrheiten zu absorbieren und vermischte sie mit ihrem Götzenglauben. Und wenn es weiter heißt, „er wird mit vielen einen festen Bund schließen“ so ist das der Bund JaHuWaHs mit Seinem Volk durch Seinen Sohn, den Messias. Die Schlachter-Bibel 1951 sowie Luther übersetzten das hebräische Wort בּרית (berit) in Daniel 9,27 nicht mit „einen Bund“, sondern „den Bund“. Was auf den neuen Bund in Jahuschuah weist. Nirgends in der Bibel bricht der Antichrist einen Bund mit irgendjemandem. Das ist eine eigenartige Annahme. Das hebräische Wort „Bund“ (בּרית) ist immer ein Bund mit JaHuWaH und weist ausschließlich auf den Bund durch den Sohn Jahuschuah, aber weist niemals auf den Antichristen.

Diese Prophezeiung der 70 Wochen (490 Jahren) galt ausschließlich dem jüdischen Volk, wie der Engel Gabriel in Daniel 9,24 bestätigt. Gemäß der Lehre einer zukünftigen 7-jährigen Trübsal (letzte Woche der 70 Wochen) bezieht sich die 70. Woche jedoch auf die Heiden, die dann angeblich noch den wahren Glauben annehmen können, was mit den deutlichen Aussagen in Daniel 9 im Widerspruch steht.

Die meisten protestantischen Bibel-Kommentatoren im 18. Jahrhundert kannten keine Lücke zwischen der 69. und 70. Woche. Sie hatten diesbezüglich alle das richtige Verständnis von den 70 Wochen, die sie als 490 Jahre deuteten. So z.B. dargelegt im bekannten Kommentar Matthew Henrys von 1710 70 oder auch der Kommentar des englischen Erweckungspredigers John Wesley, der seinen Kommentar zur Bibel zwischen 1754 und 1765 schrieb,71 ebenso wie der Kommentar von A.R. Fausset und David Brown 1871.72 Auch Isaak Newton verstand die 7 Wochen als 490 Tage, die mit dem Tod Jahuschuahs endeten. Er setzte den Anfang der 490 Jahre damit allerdings 3,5 Jahre früher an, als in dieser Studie aufgezeigt.73 In der Genfer Studienbibel wird dieser Sachverhalt ebenso richtig wiedergegeben.74.

Auch Bibelforscher, die bereits in vorhergehenden Kapiteln erwähnt wurden, wie z.B. John P. Pratt, Schäffer, oder Isaak Newton, sind sich darin einig, dass der Zeitraum vom Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems und dem Wirken des Messias neunundsechzig Jahrwochen oder 483 Jahre beträgt und dass sich die 70. Woche unmittelbar an die 69. Woche anschließt. Auch wenn der Anfangs- und Endzeitpunkt der 70 Wochen etwas variieren.75

 

Der Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems

 

„So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten [dem Messias], dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit.“ (Daniel 9,25)

Für eine exakte Festsetzung der Salbung und der Kreuzigung ist das Datum des Erlasses, Jerusalem wieder zu bauen und wiederherzustellen, von entscheidender Bedeutung.

Unbedingt zu beachten ist, dass der Anfangszeitpunkt nicht der Wiederaufbau Jerusalems selbst ist, sondern der Erlass: „vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems“ (Schlachter), oder nach der Elberfelder „das Ausgehen des Wortes Jerusalem wieder aufzubauen“. Auch handelt es sich nicht um den Tempelbau, sondern um die „heilige Stadt Jerusalem“. Das darf keinesfalls durcheinander gebracht werden, sonst ist bereits der Anfangszeitpunkt falsch.

Chronologie Persischer KönigeEs kommen verschiedene „Erlass-jahre“ in Betracht für den Wiederaufbau Jerusalems, die von Theologen angenommen wird:

  1. Durch König Kyros II. 539 v.u.Z. (Esra 1,1-4)
    Er erlaubte den Juden in ihr Land zurückzukehren und ihren Tempel wieder aufzubauen.

  2. Durch König Darius I., 520 v.u.Z. (Esra 3-17)
    Er erlaubte den Juden den Wiederaufbau des Tempels zu beenden. Zudem war dieses Dekret nur eine Bestätigung des ersten Dekrets von König Kyros II. zum Tempelbau.

  3. Durch König Artaxerxes I. (Artasasta) 457 v.u.Z. (Esra 7,11-28)
    Er gab Esra im 7. Jahr seiner Regierung die Macht, die Nation im Gesetz ihres Gottes zu leiten

  4. Durch König Artaxerxes I. (Artasasta) 444 v.u.Z. (Nehemia 1+2)
    Er gab Nehemia im 20. Jahr seiner Regierung die Erlaubnis, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen, nachdem sie zwischenzeitlich von den Feinden niedergerissen wurden (1,3).

Daten der Erlässe für die Wiederherstellung Jerusalems

 

 infoIn der Bibel steht anstelle des Namens Artaxerxes der Name „Artasasta“. Er ist aus dem altpersischen „Arakhschathra“ entstanden. Die Griechen bildeten aus diesem Namen „Artaxerxes“. Diesen Namen Artasasta fürte Artaxerxes Longimanus.76 In den bekanntesten Englischen Bibelübersetzungen wurde anstelle „Artasasta“ deshalb „Artaxerxes“ eingesetzt. Artasasta oder Artaxerxes Longimanus ist kein anderer als König Artaxerxes I.

 

Bereits hier ist zu erkennen, dass nur der Erlass in Esra 7 auch den Anforderungen aller oben untersuchten biblischen Angaben und historischer Tatsachen entspricht. Die anderen Daten, wie eine Kreuzigung 50 vor Chr. oder 44 nach Chr. ergeben wenig Sinn.

 

 

Der Erlass Kyros II. (539 v.u.Z.) durch Darius I. (520 v.u.Z.) bestätigt


Der Erlass durch König Kyros II. (539 v.u.Z.), der durch König Darius I. (520 v.u.Z.) nochmals bestätigt wird (Esra 6,1-12), können wir schon deshalb ausschließen, weil es sich dabei nicht um den Wiederherstellung Jerusalems handelt, sondern nur um den Tempelaufbau. Die Weissagung spricht jedoch nicht vom Tempel, sondern von der „heiligen Stadt“ Jerusalem.

Zudem wären diese beiden Daten viel zu früh und haben keine Bedeutung für die Ankunft des Messias. Man würde aufgrund der 70 Wochen (490 Jahre) Prophezeiung den Missionsantritt des Messias entweder auf das Jahr 56 oder 37 v.u.Z.  (483 Jahre = Ende der 69. Woche) setzen müssen. Das ist zu früh und aufgrund der biblischen Angaben und historischen Beweise nicht haltbar.

 

Der „zweite Erlass“ Artaxerxes I. 444 u.Z.


Der zweite „Erlass“ des König Artaxerxes I. im Jahr 444 u.Z. (Nr. 4) zielte nur darauf ab, die Außenmauern und die Tore Jerusalems wieder zu reparieren, nachdem die Mauern von den Feinden erneut niedergerissen und die Tore niedergebrannt wurden. Dies geschah 13 Jahre nach dem ersten Erlass des Königs. Nehemia war zu der Zeit der Mundschenk (Hofbediensteter) des Königs (Nehemia 1,11). Als Nehemia durch Boten die Nachricht erhielt, dass die Mauern und Tore zerstört wurden, wurde er sehr betrübt. Für Nehemia waren es schockierende Neuigkeiten. Die Feinde hatten nicht nur die Juden beim Aufbau gestoppt, sondern auch noch die Mauern und Tore wieder zerstört (Vers 3). Die Reaktion Nehemias war so stark, dass sich dieser Bericht, der ihm überbracht wurde, wohl kaum auf die Zerstörung Jerusalems durch König Nebukadnezar ca. 150 Jahre zuvor bezog.

König Artaxerxes I. schien Nehemia sehr gut gesinnt zu sein, denn er bemerkte die innerliche Not Nehemias und fragte ihn, was los sei. Nachdem Nehemia ihm erzählt hatte, was mit den Mauern Jerusalems geschah, erlaubte ihm der König, persönlich nach Jerusalem zu gehen und den Wiederaufbau der Mauern und der Tore zu überwachen (Nehemia 2). Nehemia erbat sich vom König zwei Briefe, einen, der ihn berechtigte, nach Juda zu reisen und einen, der ihm erlaubte, für den Aufbau Holz vom königlichen Wald zu nehmen. Der König gewährte es ihm und gab ihn von seinem Amt als Mundschenk frei. Dies geschah 13 Jahre nachdem König Artaxerxes I. den ersten Erlass herausgegeben hatte, der die Wiederherstellung des politischen Systems bzw. autonomen Regierung der Juden, und damit der Wiederherstellung der Stadt Jerusalems zum Inhalt hatte (siehe nächstes Kapitel).

Mauern und ToreDiese beiden Briefe können zudem kaum als „Erlass“ oder „Dekret“ gelten. Sie sind nicht mit den Erlass Kyros 538, der Wiederholung des Erlasses durch Darius 520 und dem Erlass Artaxerxes 457 zu vergleichen. Jeder dieser Erlässe, wurden in den deutschen Bibeln mit „Befehle“ (hebräisch te’em) übersetzt. In den meisten englischen Bibelübersetzungen wurde dafür das Wort „decree“ gewählt, was soviel bedeutet wie Dekret, Erlass, Verordnung, Anordnung. Für die Briefe an Nehemia allerdings wird das hebräische Wort iggeret verwendet, was einfach nur „Brief“ bedeutet. Diese Briefe – im Gegensatz zu einem Befehl, Erlass oder Dekret – war nur an die Person Nehemias gerichtet, damit er nach Juda reisen konnte und Holz aus dem königlichen Wald nehmen durfte.

Ein weiterer Hinweis, dass es sich hierbei nicht um die Wiederherstellung Jerusalems als autonome Stadt der Juden handelt, sondern nur um die Ausbesserung und Wiederaufbau der Mauern und Tore, ist die angegebene Dauer diese Tätigkeit von nur 52 Tagen (Nehemia 6,15). Hätten sie alles aufgebaut, was Nebukadnezar 150 Jahre zuvor zerstört hätte, wären sie sehr viel länger beschäftigt gewesen. Es scheint also, dass zu der Zeit Nehemias nur die Wände noch nicht ganz fertig gestellt waren, weil die Feinde sie daran hinderten, den Bau stoppten und es sogar die Tore wieder niederbrannten.

Nimmt man dieses Datum, kommt man für die „Salbung des Messias“ (Ende 69. Woche) in das Jahr 39 u.Z. Auch dieses Datum ist überhaupt nicht haltbar. Jahuschuah wäre dann ca. 9 u.Z. geboren (der Messias war ca. 30 Jahre als Er Seine Mission nach der „Salbung“ begann, Lukas 3,23).

infoEs gibt Bibelkommentare, die sogar behaupten, dass das dritte Dekret nicht von Artaxerxes I., sondern von Artaxerxes II. (404-359 v.u.Z.) erlassen wurde. Man kommt zu diesem Schluss, weil man annimmt, dass Nehemia zuerst in Palästina ankam und danach  erst Esra. Dies ist jedoch völlig falsch. Es ist umgekehrt: wenn Artaxerxes I. der biblische Artasasta ist, was heute kaum noch bezweifelt wird, so ist sein 7. Regierungsjahr (Esra 7,7) das Jahr 457 v.u.Z.

Archäologische Beweise stützen die Tatsache, dass Artaxerxes/Artasasta, der in den Schriften Esras und Nehemias genannt wird, König Artaxerxes I. ist, der von 465-423 regierte. Einige der sogenannten Elephantine Papyri (Papyri, die auf der ägyptischen Nilinsel Elephantine in der Nähe von Assuan gefunden wurden) zeigen, dass Nehemia sein Amt als Gouverneur von Juda unter Artaxerxes I. ausübte. Die Elephantine Papyri AP 30 und 31 geben an, dass 407 v.u.Z. Johanan Hohepriester in Jerusalem war. Johanan wird auch in Nehemia 12,22-23 erwähnt und als Sohn des Hohepriesters Eljasib bezeichnet. Eljasib hatte sein Amt unter Nehemia (Nehemia 3,1) inne.77

Esra lebte zur selben Zeit wie Nehemia. Das 7. Regierungsjahr Artaxerxes II. war jedoch das Jahr 398 v.u.Z. Zählt man von da an die 69 Wochen (483 Jahre), kommt man in das Jahr 86 u.Z. in dem der Messias getauft werden sollte. Er wäre damit 36/37 u.Z. geboren. Dies ist völlig absurd und trotzdem wird diese Auffassung heute noch verbreitet. (Interpreters Bible Commentary on Esra, Bd. 3, S. 624). Weil es mit dieser Sicht große Widersprüche gibt, wird von Theologen einfach behauptet, dass dieses Problem unlösbar sei oder dass sich Fehler in die Bibel eingeschlichen hätten.

Nehemia 8,9 beschreibt die Zusammenarbeit mit Esra. Nehemia kam sogar erst einige Jahre nach Esra in Juda an, nachdem er König Artaxerxes gebeten hatte, dass er ihn doch nach Juda ziehen lassen soll, um den Wiederaufbau der Mauern und Tore zu überwachen (siehe oben). Der MacDonald-Kommentar bestätigt dies, wo es heißt, dass Nehemia 13 Jahre nach Esra in Jerusalem ankam. Es kann also keineswegs sein, dass Esra erst unter Artaxerxes II. nach Palästina kam.

 

 

Ein Edikt/Erlass 454 v.u.Z. ?


Dann gibt es noch die Befürworter (bes. Katholische Kirche) des Jahres 454 als Erlassjahr. Dies möglicherweise aus dem Grund, damit eine „Freitags-Kreuzigung“ 33 u.Z. passt. Denn historisch und biblisch kann man dafür keinen Anhaltspunkt finden. Der Beginn der Mission des Messias mit Seiner Taufe („bis zum Gesalbten“) wird auf das Jahr 29 u.Z. festgesetzt, damit man mit 3,5 weitere Jahre auf das Jahr 33 u.Z. kommt.

Auf Kathpedia heißt es allerdings, dass der Messias 30 u.Z. gekreuzigt worden sei, weil in dem Jahr „das Passahfest auf den Sabbat fiel“78. Das ist zum einen eine sehr eigenartige Argumentation, denn es müsste vielmehr heißen, dass in dem Jahr das jüdische Passah auf den gregorianischen Freitag fiel. Denn das tat es tatsächlich im Jahr 33 (als auch im Jahr 30). Zum anderen stimmt aber mit dieser Annahme ganz einfach die Berechnung nicht. Denn es wird trotzdem vom Erlassjahr Artaxerxes 454 v.u.Z. ausgegangen. Geht man von diesem Datum aus, kommt man nach 486,5 Jahren (Mitte der 70 Woche = Ausrottung des Gesalbten) ins Jahr 33 und nicht ins Jahr 30.

Dieses Erlass-Jahr ist biblisch und historisch nicht haltbar.

 

Der Erlass Artaxerxes I. 457 v.u.Z.


Um nun das korrekte Jahr des Befehls oder Erlasses des Wiederaufbaus der Stadt Jerusalem herauszufinden, ist das Buch Esra und das Buch Nehemia bei der Festlegung des Erlassjahres zu Wiederherstellung der Stadt von entscheidender Bedeutung. In Esra 1,1-2 heißt es:

„Und im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien — damit das Wort … [JaHuWaHs] erfüllt würde, das durch den Mund Jeremias ergangen war —, da erweckte … [JaHuWaH] den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, sodass er durch sein ganzes Königreich, auch schriftlich, bekannt machen und sagen ließ:  »So spricht Kyrus, der König von Persien: … [JaHuWaH], der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und Er selbst hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist.“ (Esra 1,1-2)

infoDer König Kyrus, der hier erwähnt wird, ist Kyros II., Begründer des persischen Achämeniden-Reiches. 539 v.u.Z. nahm er Babylon ein. Das erste Jahr seiner Königsherrschaft über das Großreich war 538.79

Diese Anweisung handelt vom Aufbau des Tempels, (dem „Haus JaHuWaHs“, Esra 1,5), nicht vom Bau und Wiederherstellung der Stadt Jerusalems, von dem Daniel 9,25 spricht. Die Juden hielten das Laubhüttenfest in diesem Jahr zwar wieder in Palästina (Esra 3,1-3) und im zweiten Jahr wurde der Priesterdienst eingesetzt (Esra 3,8), aber es gab noch keinen Erlass für die Wiederherstellung der autonomen Stadt Jerusalem.

Die Juden hatten dabei eine schwere Zeit. Die Samariter schikanierten sie und versuchten das Projekt zu vereiteln. Als ihnen das nicht gelang, zogen sie einflussreiche Männer hinzu, die die Israeliten entmutigen sollten und so wurde der Bau des Tempels tatsächlich erst einmal eingestellt. (Esra 4,4-5) Dieser Kampf dauerte nicht nur während der Regierung Darius I. (521-485), sondern hielt noch während der gesamten Zeit des König Kyros II. (538-529) an. In Esra 4,6-23 werden alle Schwierigkeiten, die die Juden hatten, zusammengefasst. Die Probleme unter der Regierung Darius I. enden vorläufig in Esra 4 Vers 5 und gehen weiter in Vers 24.

„Und sie warben Ratgeber gegen sie an, um ihr Vorhaben zu verhindern, solange Kyrus, der König von Persien, lebte, bis Darius, der König von Persien, zur Regierung kam. … Damals hörte das Werk am Haus Gottes in Jerusalem auf, und es kam zum Stillstand bis in das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien.“ (Esra 4,5.24)

Diese immensen Probleme der Juden wurden schließlich dem König Darius I. vorgebracht, worauf er anordnete, dass der Bau weitergehen soll (Esra 6,12). Aber auch dieser Befehl beschränkte sich auf den Tempel. Von Aufbau Jerusalems ist hier immer noch nicht die Rede.

„Und die Ältesten der Juden bauten weiter, und es gelang ihnen durch die Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja, des Sohnes Iddos. So bauten sie und vollendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl des Kyrus und des Darius und des Artasasta [Artaxerxes I, 464-434 v.Chr], der Könige von Persien.“ (Esra 6,14)

Tempelberg in JerusalemDie Israeliten begannen den Tempelbau während der Regierung Kyros. Abgeschlossen war der Bau jedoch erst 4 Jahre und sechs Monate später unter König Darius I (520/519 v.u.Z.). Während des Aufbaus des Tempels schrieben diese einflussreichen Männer eine Anklage gegen die Juden an König Ahasveros (Xerxes I.)80 und dann erneut an König Artaxerxes I. (Esra 4,6-7) in der es heißt:

Es sei dem König zur Kenntnis gebracht, dass die Juden, die von dir zu uns heraufgezogen waren und nach Jerusalem gekommen sind, nun die aufrührerische und böse Stadt wieder aufbauen wollen und dass sie die Mauern vollenden und die Grundfesten ausbessern wollen. So sei nun dem König zur Kenntnis gebracht, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, sie keine Steuern, weder Zoll noch Weggeld mehr geben und so das königliche Einkommen schmälern werden. … Wir machen also den König darauf aufmerksam, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und ihre Mauern vollendet werden, dir aus diesem Grund kein Teil jenseits des Stromes mehr bleiben wird!«“ (Esra 4,12-13.16)

Dieser Brief an König Artaxerxes I. hatte den Wiederaufbau Jerusalems zum Inhalt. Nachdem Artaxerxes I. in den königlichen Archiven nachgesehen hatte, stellte er fest, dass in den letzten Jahren die Juden des Südreiches Judah sich in der Tat sehr rebellisch gegen König Nebukadnezar und gegen die Babylonier verhielten (Esra 4,17-20). König Artaxerxes I. antwortete ihnen daraufhin mit folgenden Worten:

„So gebt nun Befehl, dass man diesen Männern wehre, damit diese Stadt nicht gebaut wird, bis es von mir angeordnet wird!“ (Esra 4, 21)

Artaxerxes I. gibt klar und deutlich die Anweisung, dass die Stadt solange nicht aufgebaut werden darf, solange er es nicht ausdrücklich anordnet! Artaxerxes I. ordnete es später, in seinem siebten Regierungsjahr, tatsächlich durch einen offiziellen Erlass an (Esra 7).

Der tatsächliche Erlass ist in Esra 7,11-26 zu finden:

„Und dies ist die Abschrift des Briefes, den der König Artasasta [Artaxerxes I.] dem Priester Esra gab, dem Schriftgelehrten, der gelehrt war in den Worten der Gebote … [JaHuWaHs] und seiner Satzungen für Israel: »Artasasta, der König der Könige, an Esra, den Priester, den vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels, ausgefertigt und so weiter. Es ist von mir befohlen worden, dass jeder mit dir ziehen soll, der in meinem Reich vom Volk Israel und seinen Priestern und Leviten willens ist, nach Jerusalem zu gehen.“ (Esra 7,11-13)

Manche Kritiker dieses Erlasses als Anfangspunkt der 70 Wochen wenden ein, dass hier kein Hinweis auf den „Aufbau Jerusalems“ zu findet sei, wie es Daniel 9,25 vorgibt. In diesem Vers heißt es wörtlich „zu Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems“. Es werden hier zwei hebräische Wörter genannt:שׁוּב  (schub = Wiederherstellen) und בּנה (bana = Aufbau). Schub ist ein Wort, das im Alten Testament außer in Daniel 9,25 nicht für „bauen“, „Aufbau“ oder „wiederherstellen" verwendet wird.

Schub (Strongs Konkordanz Nr. H7725) heißt wortwörtlich: zurückkehren, umkehren, zurückkehren, wenden, zurückführen, zurückkommen usw. So wird es z.B. in Jeremia 12,15 u. 23,3 für die „Rückkehr“ aus dem Exil nach Jerusalem verwendet. In anderen Stellen wird mit diesem Wort schub, die Rückgabe von Städten und dem damit einhergehenden Aufbau benutzt:

„Und Ben-Hadad sprach: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir zurückgeben [schub], und du magst dir Straßen in Damaskus anlegen, so wie mein Vater sich solche in Samaria angelegt hat.“ (1. Könige 20,34a)

Zerstörung JerusalemsMit der Zerstörung Jerusalems in 586 v.u.Z. wurde das politische System der Juden demontiert, womit sie als eine Nation aufhörten zu existieren. Daniel prophezeite, dass sowohl die Stadt Jerusalem als auch die jüdische Nation wieder existieren würde. Mit der Einsetzung von „Richtern und Rechtspflegern, die das Volk richten sollen das jenseits des Stromes ist, alle, welche die Gesetze deines Gottes kennen; und wer sie nicht kennt, den sollt ihr sie lehren“ (Esra 7,25), konnten die Juden wieder autonom ihre eigenen Staatsangelegenheiten regeln. Indem Artaxerxes I. Esra die Autorität gab, Richter und Rechtspfleger einzusetzen, sowie die Bestrafung aller, die gegen das Gesetz des Gottes der Juden handeln, gab er den Juden die Autorität sich selbst zu regieren, sie waren damit wieder eine Nation. Das ist es, was das hebräische Wort sub aussagt.

In Daniel 9,25 heißt es zusätzlich, dass Jerusalem wieder „aufgebaut“ (bana) werden soll. Es ist möglich, dass Esras Bericht nicht alles enthält, was Artaxerxes I. angeordnet hat. Dafür haben wir auch ein Beispiel des Erlasses Kyros, den Esra zweimal aufführt. Beide Berichte unterscheiden sich leicht voneinander. Der Erlass Kyros‘, wie er in Esra 1,2-4 beschrieben wird, autorisierte die Juden nach Jerusalem zurückzukehren und ihren Tempel wieder aufzubauen und die Juden, die zurückblieben, enthielt die Aufforderung, Geld für den Tempelbau zu spenden. Der Erlass Kyros jedoch, durch König Darius bestätigt, wie er in Esra 6,3-5 beschrieben wird, sagt nichts über die Rückkehr der Juden, um den Tempel aufzubauen, sondern konzentriert sich ausschließlich auf den Aufbau des Tempels. Jeder dieser beiden Berichte konzentrieren sich auf unterschiedliche Aspekte des Erlasses. So könnte auch Esra in dem Bericht über den Erlass Artaxerxes I. (Esra 7,12-26) den „Aufbau“ der Stadt nicht erwähnt haben.

Dieser Erlass König Artaxerxes I. gab jedem Juden die Erlaubnis nach Jerusalem zurückzukehren, und die endgültige Autorisierung für die autonome Verwaltung der Stadt Jerusalem. Auch gewährleistete er den Juden ausreichend Geld, das für den Kauf von Opfertieren als auch für andere Ausgaben, die für den Priesterdienst benötigt wurden. Es wurde zudem eine Regierungsform gewährleistet, die Gesetze einführen, Richter bestimmen, und gerichtliche Beschlüsse durchgesetzt konnte (Esra 7:25-26). Es enthielt sicherlich damit auch die Errichtung von Geschäften für die Versorgung von Wohnhäusern und einer Mauer zum Schutz der Bevölkerung. Mit diesem Erlass wurde Jerusalem der Hauptstadt-Status wieder verliehen. Diesen wichtigen Aspekt beinhalteten die vorherigen Erlässe nicht.

Zudem ist ausschließlich das Datum 457 v.u.Z. in Übereinstimmung mit den gegebenen Fakten in Lukas 3,23 und 3,1, wo es heißt, dass der Messias ca. 30 Jahre alt war, als Er getauft wurde und dass dieses Ereignis im 15. Regierungsjahr des König Tiberius stattfand. Wie oben bereits gesehen, kann es zweifellos auf das Jahr 27 u.Z. festgelegt werden, was wiederum den Erlass durch Artaxerxes I. 457 v.u.Z. (Esra 7) stützt. Die anderen Daten sind dafür entweder um Jahre zu früh oder viel zu spät.

 

Genauer Zeitpunkt des Erlasses im 7. Regierungsjahr Artaxerxes I.


Da wir nun davon ausgehen können, dass der Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems unter Artaxerxes I. in seinem 7. Regierungsjahr an Esra erging, stellt sich nun zum Einen noch die Frage, ob das siebente Jahr des Artaxarxes I. das Jahr 457 oder 458 v.u.Z. war. Denn es gibt heute noch Bibelausleger, die behaupten, dass 7. Regierungsjahr des Königs sei das Jahr 458 gewesen. Und zum Anderen ist die Jahreszeit wichtig zu wissen. Dies ist davon abhängig, welchen Jahresbeginn Esra in Kapitel 7 angibt.

Die Israeliten begannen das religiöse Jahr im Frühling mit dem 1. Monat Abib. Das zivile oder bürgerliche Jahr fing jedoch auch bei den Juden zur Zeit Esras und Nehemias im Herbst an, was historische Quellen bestätigen.

Nil-Insel Elephantine in ÄgyptenMan fand auf der Nil-Insel Elephantine verschiedene Papyri, die sich heute im Museum in Brooklyn/USA befinden. Sie zeigen, dass das zivile oder bürgerliche Jahr der Juden im Herbst begann. Ein solcher Jahresanfang ist auch in der Bibel zu erkennen, wurde aber von Historikern und Theologen oft bezweifelt. Durch die Elephantine-Papyri wird dies für das 5. Jahrhundert v.u.Z. bezeugt und stützt die Angaben in Nehemia.81

Auch muss unterschieden werden zwischen dem Thronbesteigungsjahr und dem Regierungsjahr eines Königs. Seit dem babylonischen Exil setzten auch die biblischen Schreiber das Regierungsjahr eines Königs als das erste Jahr des Amtes eines Königs fest, und nicht das Thronbesteigungsjahr. Artaxerxes I. bestieg 465 v.u.Z. den Thron. Damit ist das 1. Regierungsjahr des Königs das darauffolgende Jahr 464. Das siebente Jahr des Artaxeres I. ist damit das Jahr 457 v.u.Z., was auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia bestätigt.82

Somit steht das Jahr 457 als das 7. Regierungsjahr fest. Nun ist noch die Jahreszeit zu untersuchen, in der der Erlass Artaxerxes des I. an Esra erging. Nachdem Esra den Erlass von König Artaxerxes erhielt, trat er die Reise von Babylon nach Jerusalem an. Es heißt in Esra:

„Und er [Esra] kam im fünften Monat nach Jerusalem, im siebten Jahr des Königs.“ (Esra 7,8; Schlachter 2000)

„und er gelangte nach Jerusalem im fünften Monat dieses siebten Regierungsjahres des Königs.“ (Esra 7,8; Menge)

Die Menge-Übersetzung zeigt deutlich, dass Esra den „fünften Monat“ des „siebten Regierungsjahres des Königs“ angab. Es ist hier also nicht der 5. Monat des religiösen Jahres gemeint, das im Frühling beginnt, sondern der 5. Monat des zivilen Jahres, das im Herbst beginnt, ca. September/Oktober. Wenn nun Esra im 5. Monat in Jerusalem ankam, und man davon ausgeht, dass eine solche Reise von Babylon nach Jerusalem ca. 1100 km (ca. 900 km Luftlinie) beträgt, dann wird er 4-5 Monate unterwegs gewesen sein. Der Erlass Jerusalem wieder „herzustellen“ und „aufzubauen“, dürfte damit im ersten Monat des 7. Regierungsjahres Artaxerxes gegeben worden sein.

Der Erlass Artaxerxes I. an Esra erging damit ca. September/Oktober des Jahres 457 v.u.Z.

 

Berechnung der 70 Wochen bis zur Kreuzigung


„So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden … Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen …“ (Daniel 9,25-27)

Daniel berichtet, dass 69 (7+62) prophetische Wochen vergehen würden, bis der Messias Seinen Dienst antritt. 69 prophetische Wochen sind damit 483 Tage (69x7). Es ist zu beachten, dass in der Bibel ein prophetischer Tag ein Jahr bedeutet (siehe 4. Mose 14,34; Hesekiel 4,6). Damit haben wir 483 Jahre vom Zeitpunkt des Erlasses zum Wiederaufbau Jerusalems „bis zum Gesalbten“ (Daniel 9,26). Das heißt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Messias getauft und mit dem Geist Seines Vaters gesalbt wurde.

70 Jahrwochen Addiert man nun 483 Jahre zum Herbst 457 v.u.Z. hinzu, kommt man in den Herbst 27 u.Z. Bitte beachte hierbei, dass es kein Jahr Null in der historischen Zeitrechnung gibt. Weitere 3,5 Jahre (Mitte der 70. Woche) bringt uns in den Frühling 31 u.Z. Im Frühling, am 14. des ersten biblischen Monats wurde Jahuschuah als das wahre Passah-Lamm geopfert.

Herbst 457 v.u.Z. + 483  Jahre (69 prophetische Wochen)
= Herbst 27 u.Z. = Taufe des Messias

70. und letzte prophetische Woche (1 Woche = 7 Tage = 7 Jahre)
„Mitte der Woche“ („Ausrottung“ des Gesalbten) = 3,5 Jahre
Herbst 27. u.Z. + 3,5 Jahre
= Frühling 31 u.Z. = Kreuzigung des Messias

 

 

 

Schlussfolgerung


Nach genauer Prüfung der Bücher Esra und Nehemia kann nur der Herbst 457 v.u.Z. als Erlass-Zeitpunkt für die Wiederherstellung der Stadt Jerusalem in Frage kommen, wie es Daniel 9,25 vorgibt. Durch diesen Erlass wurde Jerusalem offiziell als Provinzhauptstadt mit eigenem Statthalter innerhalb des persischen Königreichs anerkannt. Die Juden konnten wieder autonom ihr eigenes Volk regieren.

Der Erlass des König Artaxerxes in 457 v.u.Z. ist damit der Beginn der 70 prophetischen Wochen. Diese Zeitprophezeiung der 70 Wochen (490 Jahre) darf nicht auseinandergerissen werden, indem man eine Lücke von ca. 2000 Jahren einschiebt. Die 70. Woche schließt sich unmittelbar an die 69. Woche an. In der Mitte der Woche wurde unser Erlöser ans Kreuz/Pfahl geschlagen. Dies ist das Jahr 31. u.Z. (Mitte der 70. Woche/7 Jahre).

Dieses Datum ist in Übereinstimmung mit alle anderen Angaben in den Schriften des Neuen Bundes, mit historischen Ausgrabungen und Belegen als auch mit astronomischen Daten. Zudem muss die damals verwendete Mond-Sonnenkalenderberechnung beachtet werden, wenn es um die Festsetzung der Kreuzigungswoche geht.

Wenn man jedoch für die Zeitbestimmung vor 2000 Jahren ausschließlich den Gregorianisch-Julianischen Kalender verwendet, und damit nur die römische 7-Tage-Woche mit ihrem ununterbrochenen Wochenzyklus und den Wochennamen Freitag, Samstag, Sonntag verwendet, dann macht in der Tat das Jahr 31. u.Z. weniger Sinn. Dann kommt nur das Jahr 30 oder das Jahr 33 u.Z. in Frage. Dabei würde jedoch wiederum nur das Jahr 30 am ehesten den biblischen Zeitangaben entsprechen.

Beachtet man jedoch, dass die heutigen Tage Freitag, Samstag und Sonntag nicht in Übereinstimmung mit dem Mond-Sonnenkalender zur biblischehttps://ssl-vg03.met.n Zeit sind, und wendet man eine genaue Berechnung der Zeitangaben der Bibel unter Beachtung exakter Chronologie an, so bleibt einzig das Jahr 31. u.Z. als das tatsächliche und wahre Kreuzigungsjahr unseres Erlösers.

 

 




1 Heute legen viele darauf Wert zu betonen, dass der Messias nicht am Kreuz sondern an einem Pfahl gestorben ist. Das ist ebenso richtig, wird aber auch grundsätzlich als Kreuzigung bezeichnet. „Die Kreuzigung war eine im Alten Orient und in der Antike verbreitete Hinrichtungsart. Sie entwickelte sich aus dem Erhängen, sollte aber anders als dieses die Todesqual möglichst verlängern. Dazu wurde eine Person an einen aufrechten Pfahl, mit oder ohne Querbalken, gefesselt oder genagelt. Im Römischen Reich wurden vor allem Nichtrömer und entlaufene oder aufständische Sklaven gekreuzigt. Den Querbalken mussten die Verurteilten meist selbst tragen, an dem dann der Oberkörper hingenagelt oder angebunden wurde. Dieser wurde dann auf einem Baum oder auf einem Pfahl befestigt.   (Wikipedia zu Kreuzigung). Erstmals wurde diese Hinrichtungsart von den Phöniziern und Persern berichtet. Kaiser Konstatin I. hat diese Hinrichtungsmethode 337 u.Z. verboten. Das Symbol des Kreuzes als auch die Kreuzigung hat ihren Ursprung bei den heidnischen Völkern. Gerade deshalb sollte es nicht als Symbol aufgehängt oder um den Hals getragen werden. Jahuschuah hat für uns tatsächlich das „Kreuz getragen“, Er musste für unsere Sünden sterben. Das heißt jedoch nicht, dass wir das heidnische Kreuz verehren dürfen. Up

2 https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender Up

3 http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender#Das_Jahr Up

4 Auch der Astronom Johan P. Pratt scheint davon auszugehen, wenn er schreibt, dass sein Kollege Zeitlin (1966) erfolgreich nachgewiesen hat, dass es diese Aufschieberegeln zur Zeit des Messias nicht gab. In: John P. Pratt, Newton’s Date for the Crucifixion, Q.Jl R. astr. Soc., 1991, Bd. 32, S. 302, Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://archive.is/Xy2Q Up

5 Siehe O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 147; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1930AN....240..137G Up

6 Bradly E. Schaefer, Lunar Visibility and the Crucifixion, in: Q. Jl R. astr. (1990), Bd. 31, S. 54, Hrsg. NASA Astrophysics Data System, http://adsabs.harvard.edu/full/1990QJRAS..31...53S Up

7 John P. Pratt, Newton’s Date for the Crucifixion, Q.Jl R. astr. Soc., 1991, Bd. 32, S. 301-302, Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://archive.is/Xy2Q Up

8 Dies zeigt auch die Schlussfolgerung des Astronomen Johan P. Pratt in John P. Pratt, Newton’s Date for the Crucifixion, Q.Jl R. astr. Soc., 1991, Bd. 32, S. 303, Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1991QJRAS..32..301P Up

9 Siehe hierzu auch: O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 147; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1930AN....240..137G Up

10 Der Verlauf, alle verwendeten Dokumente, Kalender, astronomischen Daten und das Ergebnis dieses Ausschusses ist in der sog. Grace Amadon Collection (Collection 154) zusammengefasst. Diese Sammlung beläuft sich auf ca. 3.000 Seiten. Hier kann das Inhaltsverzeichnis dieser Sammlung eingesehen werden: www.andrews.edu/library/car/AmadonGraceCollection.pdf: www.andrews.edu/library/car/AmadonGraceCollection.pdf. Grace E. Amadon (1872-1945) war die Enkelin des Adventpioniers Johan Byington. Am Battle Creek College lernte sie Griechisch und Latein. Im Januar 1939 wurde sie von der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten zur Teilnahme an dem Ausschuss eingeladen. Sie leistete einen enormen Beitrag zur Astronomie, indem sie die Zeitprophetie der Bibel damit bestätigte. Sie stellte die Kontakte mit den Astronomen der United States Naval Observatory her. Viele ihrer Artikel wurden in Wissenschaftszeitschriften veröffentlicht. Up

11 Milian L. Andreasen (1876–1962) war zu jener Zeit der bekannteste und einflussreichste adventistische Theologe Up

12 M. L. Andreasen, Grace Amadon Collection, Andrews University, Box 2, Folder 4; Originalbrief in Englisch kann hier aufgerufen werden: www.4angelspublications.com/pdf/Objections.pdf, Abschrift: www.4angelspublications.com/pdf/Andreasens%20letter.pdf Up

13 Die Römische Republik verwendete nicht die siebentägige Woche, sondern eine achttägige „Marktwoche“. Der lateinische Begriff Nundinae (neuntägig) bezeichnete sowohl die Art dieses Wochenrhythmus als auch den darin eingebetteten Markttag selbst. Die verwirrende Bezeichnung neuntägig bei einer Länge von eigentlich nur acht Tagen ergibt sich aus der im alten Rom üblichen Zählung, bei der die beiden Markttage mit in die Zählung einbezogen wurden. Up

14 Codex Theodosianus (spätantike Gesetzessammlung des oströmischen Kaisers Theodosius II und des weströmischen Kaisers Valentinian II), 2,8,1, in http://de.wikipedia.org/wiki/Nundinum, abgerufen am 5. Januar 2014 Up

15 Michael Wise, Martin Abegg, Jr., und Edward Cook, The Dead See Srolls, 2005, S. 394 Up

16 O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 137; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1930AN....240..137G Up

17 Brief von Finkelstein, Jewish Theological Seminary of America, an Dr. L. E. Froom, 20. Feb. 1939 Up

18 Hutton Webster, Rest Days, 1916, S. 243 Up

19 Encyclopedia Biblica,1899, S. 4780 Up

20 Hutton Webster, Rest Days, 1916, S. 243 Up

21 Universal Jewish Encyclopedia, "Holidays", S. 410 Up

22 Eviatar Zerubavel, The Seven Day Circle: the History and Meaning of the Week, The Free Press, New York, 1985, S. 11 Up

23 https://de.wikipedia.org/wiki/Dionysius_Exiguus Up

24 Sehr wahrscheinlich stammt die Idee, die traditionelle (historische) Jahreszählung durch eine wissenschaftliche Jahreszählung zu ersetzen, in der das Jahr vor dem Jahr 1 mit der Zahl 0 bezeichnet wird, von dem italienischen Astrologen Luca Gaurico (1476–1558).Er begründete seine Setzung arithmetisch. Als Astrologe interessierte er sich für Spiegelungen in der Chronologie, er benötigte das Jahr Null als Symmetriezentrum. (Wikipedia) Up

25 http://de.wikipedia.org/wiki/Zaunpfahlproblem Up

26 http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsannalen_des_Alten_Reiches; abgerufen am 25.01.2014 Up

27 Quellen hierfür sind Velleius Paterculus II.121 und Sueton, genannt in: O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 137; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1930AN....240..137G; siehe auch Encyclopaedia Britannica Up

28 O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 138; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems, http://adsabs.harvard.edu/full/1930AN....240..137G Up

29 www.louvre.fr/en/oeuvre-notices/tiberius-emperor-ad-14-37 Up

30 https://de.wikipedia.org/wiki/Pontius_Pilatus Up

31 A.K. Collection, www.cngcoins.com Up

32 Erwin Reidinger, Die Tempelanlage in Jerusalem von Salomon bis Herodes, 2005, S. 3 Up

33 Josephus Altertümer, XV,11,1; O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 138; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems Up

34 www.deadseaquake.info/04-seismite-formation/ Up

35 www.nbcnews.com/id/47555983/ns/technology_and_science-science/t/quake-reveals-day-jesus-crucifixion-researchers-believe/ Up

36 www.deadseaquake.info/the-discovery-article/ Up

37 O. Gerhardt, Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi, in: Astronomische Nachrichten, Bd. 240, Nr. 5745-46, S. 160; Hrsg. NASA Astrophysics Data Systems Up

38 http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Aufstand Up

39 J.K. Fotheringham, The Evidence of Astronomy and Technical Chronology for the Date of the Crucifixion, Journal of Theological Studies 35, 1934, S. 160; siehe auch Tabelle von www.3eck.org/Ginzel/band2/tafeln/seite541.gif Up

40 Henrike Maria Zilling, Überlegungen zum Zensus des Quirinius, in: H-Soz-u-Kult, 22.12.2006, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=853&type=diskussionen, abgerufen am 11.01.14 Up

41 Augustus in Res gestae, II 8, in: Henrike Maria Zilling, Institut für Geschichte und Kunstgeschichte, Technische Universität Berlin, Überlegungen zum Zensus des Quirinius aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas Up

42 Theo Mayer-Maly: Rechtsgeschichtliche Bibelkunde, 2003, S. 11-16 Up

43 Henrike Maria Zilling, Überlegungen zum Zensus des Quirinius, in: H-Soz-u-Kult, 22.12.2006, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=853&type=diskussionen, abgerufen am 11.01.14 Up

44 E. Huschke, Über den zur Zeit der Geburt Jesu Christi gehaltenen Census, 1840, S. 64 Up

45 W.M. Ramsay, The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the New Testament, 1915, S. 294-300; E. Stauffer sieht das ähnlich (Jesus and His Story, S. 29), ebenso wie E.Schürer (A History oft he Jewish People in the Times of Jesus Christ, 1890, 2, S. 114-143); in : Wayne Brindle, The Census and Quirinius: Luke 2:2, in: The Journal of the Evangelical Theological Society, Nr. 1, März 1984, S.47f, http://www.etsjets.org/JETS/27-1, abgerufen am 11.01.2014 Up

46 https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_r%C3%B6mischen_Statthalter_in_Syrien Up

47 E. Huschke, Über den zur Zeit der Geburt Jesu Christi gehaltenen Census, 1840, S. 77 Up

48 Johann Hahn, Biblische Archäologie, Bd. 2, Politische Altertümer, 1802, S. 67 Up

49 Wayne Brindle, The Census and Quirinius: Luke 2:2, in: The Journal of the Evangelical Theological Society, Nr. 1, März 1984, S. 49-50, http://www.etsjets.org/JETS/27-1, abgerufen am 11.01.2014 Up

50 F. F. Bruce: Zeitgeschichte des Neuen Testaments. Teil I: Von Babylon bis Golgatha. Wuppertal 1975, S. 36. Bruce stützt sich bei seiner Übersetzung auf Nigel Turner: Grammatical Insights into the Greed New Testament, 1966, S. 23, in: Wikipedia, abgerufen am 12.01.2014 Up

51 Ph. E. Huschke, Über den zur Zeit der Geburt Jesu Christi gehaltenen Census, 1840, S. 78 Up

52 Wayne Brindle, The Census and Quirinius: Luke 2:2, in: The Journal of the Evangelical Theological Society, Nr. 1, März 1984,S. 51.52, http://www.etsjets.org/JETS/27-1, abgerufen am 11.01.2014 Up

53 Johann Hahn, Biblische Archäologie, Bd. 2, Politische Altertümer, 1802, S. 66 Up

54 Adam Clarke Commentary, Bd. 5, S. 370 Up

55 Alexander Hislop, Von Babylon nach Rom, 1997, S. 85 Up

56 Dieses Verständnis vom Messias - der als König über ein irdisches Königreich der Juden regieren wird - ist heute immer noch vorherrschend unter dem Judentum, wie auch im Dispensationalismu (siehe hierzu Kapitel "Jesuitische Verschleierungstaktik) Up

57 Bild der Wissenschaft, 12/2000, S. 52 Up

58 Ralf Hansen, Kepler und der Stern von Bethlehem, in: Sterne und Weltraum, 1/2010, 11. Dezember 2009, S. 42-46, Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stern_von_Betlehem#cite_note-6, abgerufen am 10.01.2014 Up

59 Artikel in National Geographik, Gab es den Stern von Bethlehem wirklich?, 23.12.2011 Up

60 www.planet-wissen.de/natur_technik/weltall/kometen/stern_von_bethlehem.jsp, abgerufen am 09.01.2014 Up

61 http://www.unmuseum.org/bstar.htm; abgerufen am 09.01.2014 Up

62 Bild der Wissenschaft, 12/2000, S. 52 Up

63 Bild der Wissenschaft, 12/2000, S. 52 Up

64 www.unmuseum.org/bstar.htm; abgerufen am 09.01.2014; Bild der Wissenschaft, 12/2000, S. 52 Up

65 http://en.wikipedia.org/wiki/Day-year_principle Up

66 https://de.wikipedia.org/wiki/Dispensationalismus#cite_ref-1 Up

67 1614 wurde ebenfalls ein umfangreiches Werk des Jesuiten Luis de Alcazar (1554-1613) veröffentlicht, das die gesamte Prophetie in Offenbarung und Daniel als bereits in der Vergangenheit erfüllt darlegte. Die Prophetie Daniels 7-9 wird mit Ereignisse des zweiten Jahrhundert und der Zeit des Antiochus IV. Epiphanes verbunden. Up

68 http://en.wikipedia.org/wiki/Francisco_Ribera Up

69 Talmud Sanhedrin, 97b, Bd. 2, S. 659: „Möge der Fluch des Himmels auf alle fallen, die das Datum der Ankunft des Messias berechnen und damit politischen und sozialen Unfrieden unter dem Volk erzeugen.“, zitiert in: Louis Newman, Samuel Spitz, The Talmudic Anthology: Tales and Teachings of the Rabbis, 1945, S. 277 Up

70 Kommentar von Matthew Henry zu Daniel 9 (englisch): www.apostolic-churches.net/bible/mhc/MHC27009.HTM Up

71 www.biblestudytools.com/commentaries/wesleys-explanatory-notes/daniel/daniel-9.html Up

72 www.biblestudytools.com/commentaries/jamieson-fausset-brown/ Up

73 www.blueletterbible.org/Comm/newton_isaac/prophecies/daniel10.cfm Up

74 www.biblestudytools.com/commentaries/geneva-study-bible/daniel/daniel-9.html Up

75 John P. Pratt, Newton’s Date fort he crucifixion, in Quarterly Journal of the Royal Astronomical Society, Bd.32, 3. September 1991, S. 301 Up

76 Abraham Meister, Biblisches Namen-Lexikon, 1991, S. 48f Up

77 Siegfried H. Horn und Lynn H. Wood, Die Chronologie von Esra 7, 2004, S. 90 Up

78 http://www.kathpedia.com/index.php?title=Jesus_Christus Up

79 aus: Fußnote Schlachter Bibel 2000 zu Esra 1,1 Up

80 Manche Bibelkommentatoren gehen davon aus, dass Ahasveros der König Kambyses II. (530-522 v.u.Z.) war. Wohl die Mehrheit der Theologen sieht heute Ahasveros jedoch als den König Xerxes I (Vater von Artaxerxes I.), so z.B. Anmerkung in der Schlachter-Bibel 1951 und Menge-Bibel. Auch der Kommentar zum Alten Testament von William MacDonald geht davon aus: „Der Wiederaufbau des Tempels wurde während der Regierung des Darius vollendet, der vor Ahasveros (V. 6) und Artaxerxes (Artahsasta) (V. 7) regierte.“ König Darius I. kam in der chronologischen Abfolge nach Kambyses II. Die biblischen Aussagen und historischen Quellen sprechen für Xersxes I. (486-465 v.u.Z.). Dieser König war der Vorgänger von Artaxerxes I., während Kambyses II. ca. 80 Jahre vorher König war. Up

81 Siegrfried H. Horn, Der Spaten bestätigt die Bibel, 1970, S. 110; siehe auch S. 97f. Up

82 https://de.wikipedia.org/wiki/Artaxerxes_I. Up